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Osteoporose ist eine Begleiterkrankung der COPD. Dr. Michael Barczok, Internist, Allergologe, Internist, Pneumologe und Schlafmediziner erklärt im Experteninterview, wie sich COPD-Patienten davor schützen können.
Wieso neigen COPD-Patienten zu Osteoporose?
Das hat mehrere Gründe. Zum einen die Erkrankung selbst. Bei COPD handelt es sich um eine Systemerkrankung. Viele Organe werden durch diese Erkrankung negativ beeinflusst und in ihrer Versorgung mit Energie und Sauerstoff gestört. Der ohnehin langsame und anfällige Stoffwechsel in den Knochen ist davon besonders betroffen. Aus hormonellen Gründen gilt dies für Frauen noch stärker als für Männer. Vor allem nach der Menopause ist dies gehäuft zu beobachten. Hinzu kommt der als Folge der Krankheit ohnehin erniedrigte Sauerstoffgehalt des Blutes. Ein zusätzliches Problem kann dann bei schwerer COPD auch der dann gehäuft notwendige Einsatz von Kortison sein, der ebenfalls die Entstehung von Osteoporose fördert.
Welchen Einfluss hat das auf die Behandlung?
Der Einsatz von Medikamenten gegen Osteoporose muss konsequent nach Vorgabe der Leitlinien erfolgen. Wichtig ist aber auch die Anleitung der Patienten hin zu Verhaltensweisen, die der Entwicklung einer Osteoporose vorbeugen können.
Welche therapeutischen Maßnahmen sollten ergriffen werden?
Gesunde Ernährung, Abbau von Übergewicht, ausreichend Bewegung, genügend Sauerstoff und natürlich auch eine überwachte medikamentöse Therapie.
Gibt es spezielle Ernährungshinweise?
Weder Über- noch Untergewicht sind günstig. Wichtig ist auch eine vitaminreiche, eiweißreiche Kost.
Können COPD-Patienten, die auch an einer Osteoporose leiden, trotz der Erkrankung Sport treiben?
Ja, unbedingt! Ein ganz wichtiger Grund für die Entstehung einer Osteoporose ist mangelnde Bewegung. Sport, oder sagen wir besser Bewegung ist das wichtigste „Medikament“ dagegen. Gerade daran hapert es jedoch bei den meist älteren und natürlich kurzatmigen Patienten mit COPD. Hier lässt sich andererseits auch am schnellsten etwas ändern.
Welche Sportart ist für an COPD Erkrankte besonders gut geeignet?
An sich ist jeder Sport besser, als nichts zu tun. Besonders geeignet sind Sportarten, die sich gut dosieren lassen und die Ausdauer besonders unterstützen wie Wandern, Tanzen, Schwimmen oder Radfahren. Hier ist besonders der Einsatz von E-Bikes sinnvoll. Dadurch gelingt es, bei flachen Strecken oder geringen Steigungen eine ausreichende Bewegung sicherzustellen, andererseits bei stärkerer Steigung und damit rasch drohender Gefahr einer Überlastung den Elektromotor zu Hilfe zu nehmen. Für Patienten mit COPD ist das E-Bike daher die ideale Form des Radfahrens.
Worauf sollten Betroffene beim Sport besonders achten?
Langsam Starten, dosiert belasten, nicht überlasten. Für motivierte Patienten ist es dabei mitunter schwer, rechtzeitig aufzuhören. Leider lassen sich kaputte Lungenbläschen nicht ersetzen, auch nicht herbei trainieren. Darum aufhören, wenn es nicht mehr geht!
Regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining ist für COPD-Patienten generell sinnvoll. Beim Krafttraining kann der COPD-Patient im Fitnessstudio oder zu Hause die Übungen durchführen. Zum Training der Arm- und/oder Beinmuskulatur können Hanteln oder Gewichtsmanschetten verwendet werden. Zu beachten ist dabei, dass das Gewicht individuell, je nach Trainingszustand, gewählt werden sollte. Es bieten sich da z. B. Manschetten an, bei denen die Gewichte ausgetauscht werden können. Um ggf. Druckstellen zu vermeiden, sollten diese gepolstert sein.
Quelle: COPD und Asthma
 
Da haben wir noch mal wichtige Infos

- zu Ostheoporose in zusammenhang mit COPD,
- aber auch zu füglichem Training. Insbesondere auch: was ist bei COPD in zusammenhang mit Bewegung NICHT sinnvoll.

:danke
 
Joggen oder Gehen?
Auch ein niedriges Lauftempo ist gesund.

Bei der Vorstellung, dreimal pro Woche zu joggen,
bricht vielen Menschen bereits der Schweiß aus.

„Das schaffe ich nicht. Dazu habe ich nicht genug Puste“, denken Viele sofort.

Wenn dann noch eine Atemwegserkrankung, wie Athma oder COPD , vorliegt, ist das Lauftraining sofort passé.

Dabei ist regelmäßige Bewegung, wenn möglich an der frischen Luft, gerade bei Atemwegserkrankungen sehr gesund.

In einer amerikanischen Studie wurde nun zur Freude viele Menschen publiziert,

dass es beim Laufen nicht so sehr auf die Dauer und schon gar nicht auf die Geschwindigkeit ankommt.

Wer also täglich zwischen 10 und 15 Minuten in gemäßigtem Tempo geht,

tut genauso viel für die Gesundheit, wie ein Jogger.

Die Forscher empfehlen sogar, die Messlatte nicht so hoch zu hängen, damit man das regelmäßige Training beibehält,


berichtet ‚Focus online‘: bit.ly/1uD36vB
 
Oft ist schon die Treppe in die Wohnung zu steil, jeder Schritt wird zur Qual, die Luft bleibt weg. Menschen mit chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD) leiden bei körperlicher Belastung schnell an Atemnot. „Das führt dazu, dass sie sich weniger belasten und an Muskelkraft und Kondition verlieren“, sagt Prof. Heinrich Worth, Chefarzt der Klinik für Herz- und Lungenerkrankungen am Klinikum Fürth. Genau darin liegt aber das Problem: Je mehr sich Betroffene schonen, desto häufiger leiden sie an Luftnot. Manchmal überkommt diese sie schon bei einfachen Arbeiten im Haushalt. Und irgendwann leiden sie auch dann, wenn sie gar nichts Anstrengendes tun. Auch Osteoporose, Diabetes oder Gefäßerkrankungen seien häufig die Folge, erklärt der Sportwissenschaftler Oliver Göhl.

COPD ist eine der häufigsten Erkrankungen weltweit, bis zum Jahr 2020 könnte sie nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die
dritthäufigste Todesursache sein. In Deutschland sind nach Schätzungen der Deutschen Atemwegsliga etwa drei bis fünf Millionen Menschen daran erkrankt.
Lungensport kann Betroffenen helfen.
Was nach Leistungssport klingt, ist eine spezielle Bewegungstherapie für Patienten mit Asthma, COPD oder anderen Lungenerkrankungen. „Die Art des Sports ist eher nebensächlich“, erläutert der Lungenfacharzt Prof. Dieter Köhler, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie.
„Grundsätzlich gilt: Der Puls sollte ansteigen, man sollte möglichst ins Schwitzen geraten und mindestens zweimal in der Woche trainieren.“ Letzteres sei Voraussetzung dafür, dass der Sport Wirkung zeige.. Mediziner Worth rät zur Teilnahme an einer Lungensportgruppe. Der Aufbau und Ablauf einer Übungseinheit folgt dort meist einem bestimmten Schema, dazu gehören Ausdauer- und Krafttraining sowie Koordinations- und Dehnübungen.
„Man fängt meist mit Dehnübungen an, um den Brustkorb zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern“, erklärt Worth, der auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe Lungensport ist. Beim anschließenden Krafttraining könnten Patienten zum Beispiel mit leichten Hanteln oder Thera-Bändern üben.
„Spiele sind am Anfang gefährlich, weil ehrgeizige Patienten sich dabei leicht überschätzen“, gibt er zu bedenken. Oft seien Lungenkranke schon über lange Zeit weniger körperlich aktiv gewesen. „Je schwerer der Patient erkrankt ist, umso geringer ist die Anfangsbelastung.“ Der Betroffene dürfe nur ganz langsam beginnen..
Lungenpatienten sollten lernen, vor einer starken Belastung eine Pause zu machen, rät Köhler. „Also beim Wandern zum Beispiel für kurze Zeit
pausieren, wenn die Strecke steiler wird“, erklärt er. „Viele machen den Fehler, dass sie weitergehen und dann auf halber Strecke stehen bleiben müssen, weil sie Luftnot haben.“
Das ist der Vorteil einer Lungensportgruppe: Der Übungsleiter kann darauf achten, dass die Teilnehmer sich nicht übernehmen und die Aufgaben genau ihrer Leistungsfähigkeit angepasst sind. Und die Motivation ist möglicherweise größer: „Über die Gruppenzugehörigkeit ist man gezwungen, regelmäßig was zu tun“, sagt Köhler. Patienten fühlten sich auch sicherer, weil im Notfall schneller medizinische Hilfe geleistet werden könne. Denn in den Gruppen ist immer ein Arzt in Rufbereitschaft. Der Patient selbst muss ein ärztliches Attest vorweisen. Die Übungsleiter sind speziell geschult, und ein Notfallkoffer muss bereitstehen. „Was man auch nicht unterschätzen darf, ist, dass viele Patienten
Depressionen bekommen, unabhängig davon, wie schwer die Krankheit bei ihnen ist. Das haben Studien gezeigt“, erläutert Göhl. Das Gefühl von Miteinander in der Gruppe sei daher sehr wichtig. Der Patient treffe dort auf Gleichgesinnte, von denen er einen Rat möglicherweise eher annehme als von einem Arzt, ergänzt Worth.
Was aber bringt der Sport für die Gesundheit? „Es ist nachgewiesen, dass die Luftnot bei regelmäßigem Training später eintritt“, sagt Köhler. Er nennt ein Beispiel: Gesunde Menschen könnten im Durchschnitt innerhalb von sechs Minuten 600 Meter weit gehen. Ein mittelschwer Lungenkranker schaffe normalerweise 300 Meter. Trainiere er regelmäßig, komme er im Schnitt auf 400 Meter. „Seine Kondition wird besser“, ergänzt Worth.

In einer Studie mit rund 2390 COPD-Patienten haben Wissenschaftler im Jahr 2006 herausgefunden, dass die Betroffenen bei regelmäßiger sportlicher Aktivität seltener ins Krankenhaus mussten (siehe Thorax 2006, Band 61(9), Seite: 772–778). Laut Worth gibt es Hinweise darauf, dass Bewegungstherapie bei Asthma und COPD dazu führt, dass die Entzündung in den Atmungsorganen zurückgeht. Aber bewiesen ist das noch nicht“, fügt er hinzu.
Wenn ein Patient lange trainiere, könne dies eventuell auch zu einer Abnahme der Infektanfälligkeit führen. „Im Rahmen des Lungensports raucht der Patient häufiger nicht mehr und ernährt sich gesünder.“ In der Regel fällt für die Sportgruppen eine monatliche Kursgebühr an.
Diese wird aber anteilig oder komplett von den Krankenkassen übernommen. Vor der Teilnahme fragen Patienten am besten bei ihrer Krankenversicherung nach.

Quelle: http://www.lungenaerzte-im-netz.de
 
Bei COPD an Vitamin D denken

COPD gilt heute als Risikofaktor für Osteoporose. Bisher findet die Knochengesundheit bei diesen Patienten trotz vieler Querverbindungen kaum Beachtung.

Für Privatdozent Dr. Stephan H. Scharla, niedergelassener Internist und Endokrinologe aus Bad Reichenhall, ist es höchste Zeit, dass der Knochen bei lungenkranken Patienten mehr in den Fokus rückt. Immerhin findet man bei 40–70 % der COPD-Patienten auch eine Osteoporose. Diese geht nicht nur mit einem erhöhten Frakturrisiko einher – durch Wirbelfrakturen, Kyphosierung und Körpergrößenabnahme kann sie sich bei COPD-Patienten direkt negativ auf die Lungenfunktion auswirken.
Bei respiratorischer Azidose wird der Knochen abgebaut Auch die Mortalität ist bei COPD-Patienten mit zusätzlicher Osteoporose erhöht und das Risiko für osteoporotische Frakturen steigt mit dem Schweregrad der COPD. Obwohl diese Zusammenhänge schon lange bekannt sind, wird bei COPD-Patienten im ambulanten Bereich nur selten eine Osteoporosediagnostik durchgeführt, kritisierte Dr. Scharla.
Viele Faktoren tragen zum erhöhten Osteoporoserisiko bei COPD bei. Bei respiratorischer Azidose wird das Skelett als Säurepuffer benötigt und der Knochen verstärkt abgebaut. Auch Rauchen und sekundäre endokrine Veränderungen wie Hypogonadismus wirken sich negativ auf den Knochen aus. Glukokortikoidtherapie und Immobilität schwächen bei COPD-Patienten den Knochen zusätzlich. Der negative Effekt inhalativer Glukokortikoide ist zwar wesentlich geringer als bei systemischer Anwendung – ganz vernachlässigen
kann man ihn aber nicht.

Vitamin D verbessert die Lungenfunktion
Auch den Vitamin-D-Spiegel sollte man bei COPD-Patienten im Auge behalten. Ein Mangel ist hier nicht nur mit geringerer Knochenmineraldichte, sondern auch mit einer reduzierten funktionellen Belastungskapazität assoziiert. In einer eigenen Untersuchung bei 376 konsekutiven COPD-Patienten in einer Lungenklinik wiesen 73 % einen Vitamin-D-Mangel (25-OH-D < 50 nmol/l) auf, berichtete Dr. Scharla. Schon 2012 war in einer Studie gezeigt worden, dass eine Vitamin-D-Substitution bei COPD zu einer Verbesserung der inspiratorischen Funktion führt. Auch ist belegt, dass der Ausgleich eines ausgeprägten Vitamin-D-Mangels die Rate an Exazerbationen senkt. Reha-Maßnahmen sind für COPD-Patienten mit Osteoporose besonders wichtig, betonte der Kollege. Mit wachsender Muskelkraft und zunehmender Mobilität steigt auch die Knochendichte wieder an.

Quelle: http://www.medical-tribune.de
 
Regelmäßige Bewegung kann COPD-Patienten vor der Abwärtsspirale bewahren
Zwischen drei und fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden an COPD - einer fortschreitenden chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, die zu rund 90 Prozent durch langjähriges Rauchen verursacht wird. Typische Symptome sind Husten mit zähem Schleim (Auswurf) und zunehmende Atemnot aufgrund einer chronischen Entzündung und Verengung der Atemwege mit allmählichem Abbau der Lungenbläschen. Infolge der daraus resultierenden Überblähung der Lunge (Lungenemphysem) verliert das Atmungsorgan zunehmend seine Funktion.

Menschen mit COPD leiden daher unter immer mehr Atemnot - zunächst nur bei körperlicher Anstrengung, später auch im Ruhezustand. Die meisten Patienten neigen deshalb dazu, sich körperlich zu schonen. Schonung allerdings kann den Krankheitsverlauf dramatisch beschleunigen, denn der Patient begibt sich dadurch in eine Abwärtsspirale: Je weniger er sich körperlich betätigt, desto schneller baut sich seine Muskulatur ab, und umso drastischer verringert sich seine körperliche Belastbarkeit.Auf diesem Weg verlieren COPD-Patienten pro Jahr rund ein Kilogramm Muskelmasse!
Dabei sind sie wegen ihrer Atembeschwerden besonders auf ihre Muskulatur - insbesondere die Atemhilfsmuskulatur - angewiesen. Mit sinkendem physischem Aktivitätslevel nimmt gleichzeitig auch die Lungenfunktion ab, der allgemeine Gesundheitszustand und die Lebensqualität verschlechtern sich. Um diese Abwärtsspirale zu umgehen, sollte neben einer professionellen Raucherentwöhnung daher auch ein moderates Trainingsprogramm zur sofortigen Behandlung gehören.
Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). "COPD-Patienten sollten so früh wie möglich beginnen, sich wieder mehr körperlich zu betätigen - am besten auch schon im Frühstadium der Erkrankung", empfiehlt PD Dr. Henrik Watz, Leiter des Pneumologischen Forschungsinstituts an der LungenClinic Grosshansdorf bei Hamburg.
Wer sich schont, muss öfter ins Krankenhaus und stirbt früher

Je weniger sich COPD-Patienten bewegen, desto schneller nimmt ihre Leistungsfähigkeit ab. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Langzeitstudie mit 200 COPD-Patienten, die kürzlich auf dem DGP-Kongress in Leipzig mit dem Forschungspreis für klinische Forschung ausgezeichnet wurde. "Wie wir auch schon aus anderen Studien wissen, ist die Abnahme der körperlichen Aktivität ein wichtiger Faktor, der die Sterblichkeit und die Anzahl der Krankenhauseinweisungen erheblich beeinflusst: Bewegungsmangel bei COPD-Patienten führt nachweislich auch zu häufigeren Krankenhausaufenthalten und vermehrten Todesfällen", warnt Dr. Watz.
Was zu mehr Bewegung motivieren kann

Nicht jeder COPD-Patient dürfte sich für körperliches Training begeistern lassen. "Joggen oder 150 Minuten Sport pro Woche sind mit COPD natürlich unrealistisch. Aber schon vergleichsweise geringe, dafür regelmäßige Aktivitäten bringen etwas“, betont Dr. Watz. Studien in der Allgemeinbevölkerung haben gezeigt, dass moderate, regelmäßige Belastungen - wie zum Beispiel täglich eine Viertelstunde Spazierengehen - die Gesamtmortalitätsrate um 14% senken und die Lebenserwartung um durchschnittlich 3 Jahre steigern kann.
Selbst langsames Joggen für nur 5 bis 10 Minuten täglich wirkt sich im prognostisch günstig aus. Motivierende Anreize für Betroffene, um zum Beispiel auch abends noch einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, können beispielsweise Schrittzähler, Bewegungs-Apps oder anderweitig dokumentierte Aktivitätswerte bieten. "COPD-Patienten brauchen Erfolgserlebnisse - sie brauchen etwas, an dem sie sich orientieren können", bekräftigt Watz.
Auch das soziale Umfeld kann motivierend wirken, wie zum Beispiel durch regelmäßige Teilnahme an einer Lungensportgruppe. Zu einer nachhaltigen Änderung der Lebensgewohnheiten kann auch eine 3-wöchige Rehabilitation mit intensiver Trainingstherapie (neben Rauchabstinenz und Inhalationsschulung) führen, da sie mit einer spürbar deutlichen Verbesserung der Lebensqualität einhergeht.

@: www.journalmed.de
 
Nicht der Allerwerteste, sondern das Zwerchfell!

99 Prozent aller Hobbysportler denken noch nicht einmal daran, ihren wichtigsten Muskel zu trainieren. Nein, er fängt nicht mit A an, sondern mit Z – wie Zwerchfell.

Einverstanden. Der Hintern – auch Gluteus Maximus genannt – ist unser mit Abstand stärkster Muskel. Aber auch seine Kraft erlahmt, wenn die Zellen nicht genügend Sauerstoff erhalten. Dabei wiederum spielt das Zwerchfell die zentrale Rolle. Doch im Gegensatz zum Gluteus wird dieses aber kaum je sachgerecht trainiert.
Es gibt eine klare Reihenfolge, meint Fitness-Guru Dave Dollé: Erst Beweglichkeit, dann Kraft. Und auf dieser Grundlage könne man dann auch die Ausdauer trainieren. Der Schwachpunkt liege praktisch nie bei der Kraft der grossen Muskeln. Die meisten seiner Kunden können die grössten Fortschritte durch die Arbeit an der Haltung und an der Atmung erzielen. Zu diesem Zweck brauchen wir ein kräftiges Zwerchfell, einen beweglichen Brustkorb und die richtige Technik. Dazu gibt es massenhaft Literatur.Das sind die wichtigsten Erkenntnisse.

Zwerchfell

Der wichtigste Punkt ist, dass wir nur mit dem Bauch bzw. mit dem Zwerchfell atmen. Man stelle sich vor den Spiegel. Bei Einatmen wölbt sich der Bauch, beim Ausatmen bewegt sich der Bauchnabel in Richtung Wirbelsäule. Wenn sich auch der Brustkorb und die Schultern merklich bewegen, machen wir etwas falsch. Dann sollte man die Bauchatmung bewusst trainieren. Schon bald erinnert sich der Körper, dass er das als Baby automatisch so gemacht hat und fällt in die alte gesunde Gewohnheit zurück.

Haltung

Damit sich Lunge und Zwerchfell optimal entfalten können, muss die Haltung stimmen. Hauptfehler: Kopf zu weit vorne, Schultern nach vorne gedreht – als würde man auf sein Handy starren. Kontrolle: Man stelle sich an einen Türrahmen, so dass sowohl die Fersen, Gesäss, oberer Rücken als auch der Hinterkopf den Rahmen berühren. Bauch und Hintern leicht angespannt, Blick gerade aus, Schultern zurück und runter. Jetzt stimmt die Haltung. Mit dieser Übung (siehe ab 5 Min 10 Sekunden) kann man sich die korrekte Haltung antrainieren. Zwei mal täglich Anspannung ca. 2 Minuten aufrecht erhalten.

Zwerchfell trainieren

Man kann sich mit dem Rücken auf den Boden legen und gegen ein Gewicht (schwere Bücher) ein- und ausatmen. Oder auf allen Vieren einatmen und dann Lunge bis auf den letzten Deziliter leeren. Dabei muss man den Bauch gegen die Schwerkraft einziehen. Sehr wirkungsvoll ist auch wiederholten explosives Ausatmen (als wolle man 50 nebeneinanderstehende Kerzen möglichst schnell auspusten). Kurz Pause, einmal wiederholen, das ein paar Mal am Tag.

Dehnen, Entspannen, Brustkorb vergrössern

Hier ist ein guter Start in den Tag. 5 Übungen in 5 Minuten. Sportler mit chronisch verspannten Bauchmuskeln (Sixpacks) sollten sich anschliessend zwei Minuten lang auf den Rücken legen, etwas unter den Hintern schieben, Arme über den Kopf strecken – Bauchmuskeln denen. Oder die Beine über die Bettkante hängen lassen, die Arme möglich weit nach hinten. Nützt auch gegen Schmerzen im unteren Rücken. Für Zwischendurch: Linker Arm über Kopf, mit voller Lunge nach rechts dehnen. Seite wechseln. Dehnt und flexibilisiert den Brustkorb.

Nasenatmung

Die optimale Atemtechnik geht so: Konsequent durch die Nase. Nicht (also anders als bei einigen Übungen) voll ausatmen. Nach dem Ausatmen eine kleine Pause einschalten. Leicht einatmen, nicht nach Luft schnappen. Warum so und nicht anders? Erstens bleibt bei der Nasenatmung mehr Kohlendioxid in der Lungen. Damit ist das Blut besser in der Lage, Sauerstoff in die Muskelzellen zu transportieren. Zudem wird auch mehr Stickoxid produziert. Diese entspannen die Blutgefässe, wodurch die Muskeln und Organe noch besser mit Sauerstoff versorgt werden. Die Atempause nach dem Ausatmen bewirkt eine kleine Sauerstoffschuld, das regt die Milz an, mehr rote Blutkörperchen zu produzieren, der Hämatokritwert des Blutes steigt. Wer genauer wissen will, warum Nasenatmung besser ist, kann es hier nachlesen.
Wie wenden wir diese Erkenntnisse praktisch an? Etwa so: Wenn wir beim Ausatmen (durch die Nase) ein Summgeräusch und damit eine Vibration erzeugen, wird die Produktion von Stickoxiden weiter kräftig angekurbelt. Bei den Yogi ist diese Atemtechnik als Brahmari bekannt. (mehr dazu hier). Stickoxid ist übrigens auch der Grund, warum Randen die Ausdauerleistung steigern.

Eine weitere Anwendung der Erkenntnisse: Wir bringen uns beim Gehen, Joggen oder bei Gymnastikübungen in einen regelmässigen Rhythmus. Etwa 5 Schritte einatmen, 5 aus, 5 Atem anhalten. Dann verlängern wir diese Phase allmählich. Die Sauerstoffschuld darf aber nie so gross sein, dass wir gierig nach Luft schnappen müssen. Dass wir dazu das Tempo anpassen müssen, ist ein weiterer Vorteil. Wir trainieren so im optimalen Bereich. Das geht besser, wenn man mit leerem Magen trainiert. Der russische Arzt Konstatin Buteiko hat diese nach ihm benannte Atemtechnik in den 1950er-Jahren entwickelt und damit Asthma-Patienten erfolgreich behandelt. Der tschechische Wunderläufer Emil Zatopek trainierte nach seinen Methoden. Einmal soll er bei einem Lauf die Atemnot so weit getrieben haben, dass er in Ohnmacht gefallen sei.

Und was hat der Hobbysportler davon? Dollé antwortet mit einer Gegenfrage: «Schon mal was von Doping gehört?» Dabei gehe es –zumindest im Ausdauerbereich - fast immer darum, mehr Sauerstoff in die Muskeln zu bringen. «Das ist die Grundlage jeder Leistung, und genau darum geht es bei diesen Übungen. Wir müssen den Apparat pflegen, der den Sauerstoff transportiert – vom Zwerchfell in die Nasenspitze und zurück.»

Quelle: Blick.ch
 
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