Hallo Ihr Lieben

Unser endlich Nichtraucher-Forum

Help Support Unser endlich Nichtraucher-Forum:

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
A

Anonymous

Hallo Ihr Lieben,

mein Name ist bettja und ich bin nun seit 54 Tagen rauchfrei. Ich habe zwölf Jahre mal mehr, mal weniger, aber kontinuierlich und gern geraucht. In all den Jahren habe ich immer gesagt, dass ich erst aufhöre zu rauchen, wenn ich wirklich den Willen dazu habe, da ich mir sicher war, dass es mir ein halbherziger, gescheiterter Versuch nur noch schwerer machen würde.

An Silvester habe ich nun den Entschluss gefasst, nie wieder zu rauchen und es geht mir - zu meiner eigenen Überraschung - sehr gut dabei. Auslöser war mein Freund, der von Anfang an über meinen Zigarettenkonsum gemeckert hat (auch wenn er selbst als Gelegenheitsraucher selten mal eine Zigarette mitraucht, jedoch nicht abhängig ist und dies auch nicht so recht nachvollziehen kann). Ihm Zuliebe habe ich meinen Zigarettenkonsum vor einigen Monaten schon reduziert, von 10-15 auf ca. 3 Zigaretten am Tag, was mir gar nicht so leicht gefallen ist.

Zunächst habe ich die Zigaretten, die mir am wichtigsten waren, zeitlich hinausgezögert. Also die erste am Morgen, nach dem Essen und die Zigarette vor dem Schlafen gehen. Manchmal schaffte ich es sogar abends nach 18 Uhr gar nicht mehr zu rauchen und bekam von meinem Freund eine kleine Belohnung als Motivation. Dies hatte zum Einen den Vorteil, dass ich mir selbst gezeigt habe, dass ich die Zigarette in diesen Momenten gar nicht brauchte, zum anderen den Nachteil, dass ich die 3 Zigaretten am Tag extrem verherrlichte und mich die ganze Zeit darauf freute, sich quasi alle Gedanken am Tag um diese drei Zigaretten kreisten.

Ironischerweise schmeckten diese Zigaretten gar nicht mehr so gut wie vor der Reduktion und ich ärgerte mich immer öfter über mich selbst, doch noch nach draußen gehen zu müssen, um zu rauchen. Zwar war ich in solchen Momenten sehr enttäuscht von mir selbst, konnte mir ein Leben ohne Zigaretten jedoch auch nicht vorstellen. Mein Freund begann irgendwann mich konsequent nicht mehr zu küssen, wenn ich geraucht hatte (was ich wiederum gemein fand, da ich den Zigarettenkonsum ja schon stark reduziert hatte). Trotzdem war wohl genau dies der Anstoß, den ich brauchte, um Silvester den Entschluss zu fassen, nie mehr zu rauchen.

Der erste Tag war kein Problem, da ich recht abgelenkt war, aber der 2. bis 5. Tag, in denen der ganz normale Alltag herrschte, waren unglaublich schwer und ich dachte fast in jeder Sekunde an nichts anderes als ans Rauchen. Geholfen hat mir in dieser Zeit das Hörbuch "Endlich Nichraucher" von Allen Carr, das ich jeden Abend zum Einschlafen gehört habe. Auch habe ich jedes Mal, wenn das Bedürfnis nach einer Zigarette unerträglich war, irgendwelche Studien über die Nikotinsucht mit allem drum und dran gelesen. Dieser Cocktail aus "Endlich-Nichtraucher" und den Studien hat es wohl gebracht, denn jetzt, nach über 50 Tagen, denke ich eigentlich nur noch ans Rauchen, wenn ich einen Raucher sehe. Dank Allen Carr denke ich dann tatsächlich: „Wie gut, dass ich nicht mehr rauchen muss!“ und bemitleide die Raucher, anstatt ihn zu beneiden. Die Gehirnwäsche hat bei mir anscheinend funktioniert ;-) Auch hat es mir in der Anfangszeit extrem geholfen, mit Gott und der Welt über das Rauchen zu sprechen, egal ob Raucher oder Nichtraucher, und in den vielen Foren (danke, dass es Euch gibt!) die Erfahrungsberichte anderer Raucher zu lesen.

Ich freue mich jeden Tag, mich nicht mehr darum kümmern zu müssen, ob ich noch genug Zigaretten für den Abend und den nächsten Morgen habe oder mir schon vor einem Treffen mit Freunden Gedanken zu machen, ob man dort wohl rauchen kann oder nicht. Sehr schön ist es auch, nicht mehr nach Rauch zu stinken und sich nicht mehr draußen bei Minustemperaturen die Finger abfrieren zu müssen. Gesundheitlich merke ich ehrlich gesagt keinen Unterschied, allerdings habe ich auch schon immer recht viel Sport getrieben und mich auch in den zwölf Raucherjahren recht fit gefühlt. Was sich schon bemerkbar macht, ist ein verschlechterter Stoffwechsel. Trotz "Raucherdiät" (ich habe versucht gute 250 Kalorien am Tag einzusparen und mich ansonsten genau so ernährt wie sonst) und Sport, habe ich zwei Kilo zugenommen und habe immer noch das Gefühl, dass der Stoffwechsel nicht so recht in Gang kommt. Wie lang hat es bei Euch gedauert, bis sich der Stoffwechsel wieder normalisiert hat?

Auch wenn ich die Zigaretten an sich nicht vermisse, so fehlen mir manchmal die Pausen, die ich sonst durch das Rauchen eingelegt habe. Manchmal waren es Belohnungspausen, Entspannungspausen bei großem Stress oder einfach nur Routinepausen. Leider habe ich es bisher noch nicht geschafft, einen Ersatz für diese Pausen zu finden. Natürlich kann man sich einen Kaffee oder einen kleinen Spaziergang machen, aber irgendwie ist es nicht das gleiche. Wie habt Ihr das gelöst, denn Rauchen ist für mich keine Alternative mehr.

Als Motivation habe ich mir sündhaft teure Wolle für ein größeres Strickprojekt gekauft, die ich mir sonst nie geleistet hätte. So habe ich jeden Abend als Ablenkung gestrickt und mich an der schönen Wolle erfreut. Inzwischen ist der Pulli fertig und auch durch seine besondere Bedeutung zu einem meiner liebsten Kleidungsstücke geworden.

Ich sehe es als eines meiner größten Erfolgserlebnisse an, es geschafft zu haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Es ist so ein gutes Gefühl, sagen zu können: „Ich bin Nichtraucher“ und ich hoffe, dass dies nun auch ein Leben lang so bleibt.

Liebe Grüße
bettja
 
Hallo bettja, :hallonew

schön dass Du uns gefunden hast und auch schon, wow 53 Tage rauchfrei bist.

Mach es Dir gemütlich und les Dich in Ruhe hier ein. Du findest viele verschiedene Themen und für Langeweile haben wir Spiele ohne Ende am Start.
Der Chat ist immer recht gut besucht (meistens um die 19 Uhr) und wenn Du noch Fragen hast, einfach fragen. Hier ist eigentlich immer Einer, der Antwortet.

Nun fühl Dich wohl und sei ganz herzlich gegrüßt Marlis
 
Hallo bettja :hello1

herzlich Willkommen hier im Forum und Glückwunsch zu Deinen bereits 54 rauchfreien Tagen :klasse

Ja, wie ich lese, hast Du schon einiges gelernt in Deinem Nichtraucherleben - das ist doch toll :yeah

"wie fordert man sich bei der Arbeit die Pause ein, auch wenn man keine rauchen geht ?" - die Frage hat mich in der Anfangszeit auch sehr beschäftigt. Nun weiß ich natürlich nicht ,wie Deine Arbeitsumstände sind - da ist es schwierig, einen Tipp zu geben :denk3


Ich wünsch Dir auf jeden Fall weiterhin alles Gute für Deinen Nichtraucher-Weg und hier bei uns / mit uns viel Spaß und ich freu mich auf weitere Beiträge von Dir :tanz3 :autor
 
Danke für Eure liebe Begrüßung!

Da ich gerade meine Examensarbeit schreibe und in den nächsten Monaten noch die mündlichen und schriftlichen Prüfungen habe, kann ich mir meine Pausen im Prinzip selbst einteilen. Meistens gehe ich zum Schreiben und Lernen in die Bibliothek (wo ich jetzt auch gerade bin), da ich mich hier besser konzentrieren kann als zuhause.

Als Raucher (vor der Reduzierung) bin ich gern alle 2 Stunden raus an die frische Luft gegangen, um zu rauchen. Irgendwie ist es jetzt aber nicht das gleiche, einfach nur 10 Minuten draußen zu sein, ohne etwas zu tun... Versteht Ihr, was ich meine?

Vor allem fehlen mir die Belohnungspausen, im Sinne von: jetzt noch eine halbe Stunde konzentriert arbeiten, dann eine rauchen. Dafür suche ich irgendeine Art von Ersatz, obwohl das Wort Ersatz eigentlich nicht das Richtige ist, da ich oft gelesen habe, dass man sich für das Rauchen gar keinen Ersatz suchen solle, da man dadurch immer noch das Gefühl hätte, dass einem etwas fehlen würde und man es bloß durch etwas anderes kompensiere.

Besser wäre es, sämtliche Routinen, die mit dem Rauchen zu tun haben, zu ändern und neue zu schaffen. Dann hätte man auch nicht das Gefühl eines Verlustes. Ich glaube, dass da etwas dran ist und vermisse das Rauche bis auf diese Pausensache auch kein kleines bisschen. Verstehst Du, was ich meine?

Liebe Grüße
bettja
 
Hallo bettja,

natürlich verstehe ich Dich. Es ist uns allen so gegangen und das Gehirn muss erst umschreiben. Lass es mich einfach mal so erklären. Es ist wie eine Festplatte mit festen Ritualen beschrieben. Also Rauchen mit Kaffee, Rauchen als Belohnung fürs gut Lernen usw. Das ist alles seit Jahren eingefahren. Jetzt änderst Du diese Gewohnheiten und die müssen neu gespeichert werden bzw. es muss auf Deiner Festplatte überschrieben werden. Und das geht nicht von heute auf morgen.
Gebe Dir Zeit und hab Geduld. Mit jeder neuen schwierigen Situation die Du meisterst, wird in Deinem Gehirn fest verankert, also überschrieben.

Grüßlein Marlis
 
Danke für Deine Worte. Du hast schon recht, ich sollte sicherlich mehr Geduld aufbringen und ja, ein Ritual, das ich über 12 Jahre gepflegt habe, lässt sich sicherlich nicht so von heute auf morgen aus dem Kopf verbannen. Um meine Festplatte neu zu programmieren, mache ich jetzt drinnen eine Kaffeepause, bist herzlich eingeladen :coffe
 
Hallo Bettja-

von mir ein herzliches Willkommen.

Einen Cappucchino könnte ich dir ausgeben!

Liebe Grüße
die Murmel
 
Hallo Bettja...

und Herzlich Willkommen !!!

Wir haben uns ja Freitsg kurz im Chat gesehen...
toll das du hier bist und bald schon 2 Monate rauchfrei !!!

Sei lieb gegrüßt... Tina
 
Oben