Hallo allerseits,
ich hab mich gerade eben erst angemeldet, aber ich denke hier ist der passende Ort, um über meine bisherigen Erlebnisse zu palavern.
Wie alles begann...
Es hat alles damit begonnen, dass ich in der 8. / 9. Klasse begonnen hab, mit meinem besten Kumpel während der Schulpause zu rauchen, wie wahrscheinlich die meisten unter euch. Lange davor hielt ich mich davon natürlich immer fern, doch mit der Zeit wurden mir Muttis Ratschläge zu doof usw. Am Anfang hab ich die Kippen immer mit dem Kumpel geteilt. Die ersten paar Wochen habe ich vorsichtig meine Lungen "eingeweiht". Schon nach einem Monat hatte jeder seine eigene Zigarette. Schließlich wollte ich ja nicht die Spucke mit aufsaugen^^. Ich habe persönlich nie darum gebettelt (zumindest am Anfang), aber ich habe auch selten Nein gesagt wenn man mir eine anbot. Es gab zwischendurch auch einen Abstecher zu Zigarillos, die ich nach einem von Brechreiz geschmückten Nachmittag mied. Die Lehrer und meine Mutter glaubten mir, als ich sagte, es seien "Kreislaufbeschwerden". Trotzdem war mein Konsum stark reguliert (ich habe meist nur Montags, Mittwochs und Freitags geraucht). Als mein Kumpel versuchte, mit Rauchen aufzuhören habe ich das auch unterstützt und spürte selber keine Entzugserscheinungen. Ich bin immer noch stolz, bis zum Abitur keine einzige Zigarette gekauft zu haben.
Das Studium
Nach dem Abitur wechselte mein Umfeld. Neue Freunde, neue Stadt (Trier) und vor Allem : alleine wohnen. Mit schier unerschöpflichen Geldreserven (zumindest die ersten 2 Monate des Semesters) lag mir die Welt offen. Ich hätte rauchen können, tat es aber zu Beginn nicht. Erst im Winter, da begann wieder der Konsum von Tabak. Ich hatte da gerade Lust auf irgendwas uhriges, das die trüben Winterabende versüßen könnte (eine Beziehung stand damals - am Anfang des Studiums- für mich außer Frage). So kam es, dass ich im Dezember am Kiosk eine Pfeife und den Vanille-Tabak von Danske ergatterte. Ein Hochgenuss und vor Allem sehr wohlduftend. Viele Menschen schauten sich nach der Quelle dieses mysteriösen, winterlichen Duftes um. So kam es, dass sich die Pfeife für mich zu einem Standard-Accessoire entwickelte und in Studentenkreisen meine Person damit identifiziert wurde. Erst mit der Pfeife wurde meine Mutter auf meinen Konsum aufmerksam (ich musste mich ja irgendwie aufwärmen, der Winter war ganz schön verschneit).
Gegen Ende des zweiten Semesters hatte ich eine Freundin. Und ich wusste nicht warum: ich hatte auf einmal Lust auf Zigaretten. Eigentlich weiß ich jetzt doch, warum. Ich hatte die Monate der Freiheit ab dem Frühling (wie schon damals mit meinem früheren Kumpel) mit neuen, ebenso coolen Kumpels gefeiert und während langen Nächten heftig geraucht. Ich rauchte nicht oft, aber wenn ich rauchte, dann war das Päckchen immer leer. Manchmal auch ein zweites. Morgens fühlte sich das dann an und roch so als wäre ein Viech in meinen Rachen gekrochen und dort elendig verreckt. Jedenfalls, als ich meine Freundin hatte, gab es diese Abende nicht mehr so oft und dieses gewisse Etwas fehlte mir.
In einer Beziehung
Bevor ich richtig (und damit meine ich richtig richtig) mit Rauchen anfing, redete ich mit meiner Freundin darüber. Hätte sie mir damals die Leviten gelesen, hätte ich es vielleicht noch sein lassen können. Sie war jedoch (leider) tolerant und so holte ich mir den American Spirit Drehtabak, gizeh-Blätter und irgendwelche Filter in der gelben Packung. Zuhause angekommen, lernte ich geruhsam das Selberdrehen. Nach einer halben Stunde hatte ich 8 Stück gedreht, die halbwegs passabel aussahen. Zwei Wochen später konnte ich die perfekte, fabrikglatte Zigarette drehen und ich hatte mir den Rhythmus angewöhnt. Viele Raucher wissen, dass Regelmäßigkeit das Schlimmste überhaupt sein kann. So war auf jedenfall immer eine auf dem Weg zur FH dran, dann nach einer Stunde noch eine. Immer in den kurzen Pausen. Dann zum Mittagessen auch noch eine, manchmal auch zwei. Dann wieder in den Pausen und letztendlich auf dem Weg nach Hause. Danach ging es meist, es folgte aber die obligatorische Schlafengeh-Zigarette. Auch jetzt noch schwelge ich in Erinnerungen, in Vollmondnächten den (nicht so klaren) Sternenhimmel bestaunend, in Pantoffeln und mit dem Pyjama unter der Jeans vor dem Appartement. Mein Fräulein fand das aber nicht so toll und ohne Zähneputzen gab es auch anschließend keine Kuscheleinheiten. In der Wohnung habe ich übrigens nie geraucht, was die Sucht aber nicht wirklich weniger schlimm macht. Zwischendurch hatte ich auch einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Das hat etwa nen Monat lang funktioniert und wurde durch Abgabenstress ganz famos zunichte gemacht.
Rauchstopp
Anfang 2014, Bachelor geschafft. Ich hatte mit meiner Freundin schon vorher öfters über Familienplanung geredet, aber für uns war klar, dass wir den Master noch später machen können. Die biologische Uhr tickt etc... . Jedenfalls hatte ich ihr das Versprechen gegeben, dass wenn sie schwanger wird, ich mit dem Rauchen aufhöre. Als wir beim Arzt waren, war ich mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob ich das durchalten könne. Ich hatte mich zuvor intensiv mit Hypnose und Selbstsuggestionen beschäftigt und für mich war eins klar: es gibt nur einen einzigen Moment, wann ich es schaffen könnte. Als wir für den Umzug nach luxemburg die Minibusse vollgepackt hatten rauchte ich meine letzte Zigarette. Es war eine Zigarette wie jede Andere, hatte ich doch eigentlich erhofft, dass sie besonders gut schmecken sollte. "Das war's" war alles was ich meiner Freundin dazu sagen konnte. Es war ein Moment äußerster Niedergeschlagenheit, aber auch großer Hoffnung. Der Moment war perfekt: es war zu spät um schnell noch in einen Kiosk zu flüchten und sich ein neues Päckchen Tabak zu holen. Als wir in Luxemburg ankamen (in meinem Heimatort) war ich müde und ich brauchte unbedingt eine zigarette. Aber es war keine da. Weit und breit nicht. Wir räumten den Bus aus, fuhren ihn am nächsten Tag nach Trier zurück und waren ohne Zwischenstopp wieder in Luxemburg. Wir richteten die freien Zimmer in meinem Elternhaus ein und schon war es Abend. Erster Tag geschafft. Und die folgenden Wochen verliefen auch rauchfrei. Ich hätte jederzeit in einen Laden spazieren und mir einen Rieseneimer Tabak kaufen können, aber ich war so abgelenkt und so beschäftigt mit anderen Dingen um erstmal einen Job zu kriegen, dass ich gar keine Zeit für Gedanken ans Rauchen hatte. Die komplette Lebensumstellung hatte mich vom Rauchen befreit. Ich hatte sogar meinem Vater (selber schon seit ca. 40 Jahren Raucher) gesagt, er dürfe mich Ohrfeigen wenn er mich wieder beim Rauchen erwischt. Das war im Februar 2014.
Rauchfrei
Von all den Versprechungen (man fühlt sich gesünder, spart Geld etc.) bekam ich leider bisher noch nichts mit. Ich litt zum Glück nicht unter Entzugserscheinungen und nahm auch nicht an Gewicht zu. Meine größte Motivation war jedoch meine Freundin und das kommende Kind. Dann der Niederschlag: es war ein Windei (also Geburtsabbruch etc.). Als wir erschüttert im Auto saßen, kam wieder der Gedanke ans Rauchen. "Sorry, ich werde mir nachher Tabak holen... Nein... oder doch.... . nein..... NEIN!" Ich blieb zum Glück stark. Auch wenn ich nun mein Versprechen nicht mehr einhalten musste, wusste ich dass das kein Grund war, wieder zu rauchen. Auch die Familienplanung ging weiter: etwas mehr als einen Monat später wurde meine Freundin wieder schwanger (auch geplant- mehr oder weniger), diesmal war alles richtig. Ich war echt froh, nicht wieder mit Rauchen aufhören zu müssen. Lange Zeit blieb mir der Gedanke ans Rauchen fern, stattdessen ging es nun darum, Vater zu werden.
Die böse Woche
Im Juli gab es dann eine kurze Woche, bei der einfach alles schief ging bezüglich Nichtrauchen. Wir waren in Deutschland Campen, mit einer Gruppe von Leuten die ich schon seit Jahren kenne. (möchte nicht auf Details eingehen). Jedenfalls haben Alle ständig geraucht. Meine Frau (ja, wir hatten uns zuvor in Luxemburg verpartnern lassen) wollte eigentlich mit Unterstützung der Anderen die Gruppenküche schmeißen. Hat sie wohl gedacht dass das so reibungslos läuft. Total überfordert wie sie war, habe ich dann auch dauern eingreifen müssen und um es kurz zu fassen: die Woche hat mich so dermaßen genervt, dass ich irgendwann dem Nächstbesten eine Zigarette abgeschnorrt hab. So über die letzten drei Tage der Woche verteilt waren das auch mindestens 20 Zigaretten. Anschließend noch auf der Heimfahrt der Reifen geplatzt, vom Mitfahrer auch nochmal ne Zigarette abgeknöpft. Zurück in Luxemburg war dann aber wieder alles gut. Bis heute kein weiteres Rauchverlangen.
Dilemma
Seit Kurzem habe ich eine feste Arbeitsstelle bei einer Werbeagentur und wir machen unter Anderem Werbung für eine neue Rauchfrei-Lösung, die einfach nur zu gut klingt um wahr zu sein. Es macht mir echt Spaß an dem Projekt zu arbeiten, aber ich bin äußerst skeptisch (habs bisher nicht mal selbst in den händen gehalten). Ich werde auch vorerst nicht sagen, worum es sich handelt, ich will hier auch keine Werbung machen sondern meine Geschichte erzählen. Diejenigen die es angeblich schon probiert haben, himmeln das Produkt an, Andere jedoch halten es schon beim bloßen Anschauen für Betrug. Es gibt auch klare Hinweise, dass dafür ganz fies Werbung in Foren gemacht wurde (Sorry, da war ich noch nicht dabei und sowas unterstütze ich nicht- nicht auf die Art und Weise). Jedenfalls hat mich das echt zum Nachdenken gebracht, was ich machen soll wenn ich wieder Rückfällig werden sollte. Und eigentlich mache ich mir auch Sorgen um meinen Vater. Was ist, wenn ich wieder mit Rauchen anfange, wenn mein Sohn da ist? Das sind so Dinge, die mich derzeit sehr beschäftigen und ich weiß echt nicht, ob mir dann so eine Wunderlösung aus der Patsche helfen könnte. Das mit der Lebensumstellung hat einmal geholfen, aber man kann das auch nicht alle neun Monate wiederholen ;P
Nundenn, so ist es bisher verlaufen und vielleicht hat der ein oder andere was Interessantes dazu zu sagen. Vielleicht fallen mir noch weitere Episoden ein, die noch dazwischen passen, oder die darauf folgen. Wie gesagt, ich mache hier keine Werbung (zumindest bis ich absolute Sicherheit habe dass das Ding funktioniert). Falls jemand es unbedingt wissen will -> PN. Insbesondere wäre ich daran interessiert, ob Andere auch nach dem Vater / Mutter werden wieder angefangen haben zu rauchen und was vielelicht die Auslöser waren.
ich hab mich gerade eben erst angemeldet, aber ich denke hier ist der passende Ort, um über meine bisherigen Erlebnisse zu palavern.
Wie alles begann...
Es hat alles damit begonnen, dass ich in der 8. / 9. Klasse begonnen hab, mit meinem besten Kumpel während der Schulpause zu rauchen, wie wahrscheinlich die meisten unter euch. Lange davor hielt ich mich davon natürlich immer fern, doch mit der Zeit wurden mir Muttis Ratschläge zu doof usw. Am Anfang hab ich die Kippen immer mit dem Kumpel geteilt. Die ersten paar Wochen habe ich vorsichtig meine Lungen "eingeweiht". Schon nach einem Monat hatte jeder seine eigene Zigarette. Schließlich wollte ich ja nicht die Spucke mit aufsaugen^^. Ich habe persönlich nie darum gebettelt (zumindest am Anfang), aber ich habe auch selten Nein gesagt wenn man mir eine anbot. Es gab zwischendurch auch einen Abstecher zu Zigarillos, die ich nach einem von Brechreiz geschmückten Nachmittag mied. Die Lehrer und meine Mutter glaubten mir, als ich sagte, es seien "Kreislaufbeschwerden". Trotzdem war mein Konsum stark reguliert (ich habe meist nur Montags, Mittwochs und Freitags geraucht). Als mein Kumpel versuchte, mit Rauchen aufzuhören habe ich das auch unterstützt und spürte selber keine Entzugserscheinungen. Ich bin immer noch stolz, bis zum Abitur keine einzige Zigarette gekauft zu haben.
Das Studium
Nach dem Abitur wechselte mein Umfeld. Neue Freunde, neue Stadt (Trier) und vor Allem : alleine wohnen. Mit schier unerschöpflichen Geldreserven (zumindest die ersten 2 Monate des Semesters) lag mir die Welt offen. Ich hätte rauchen können, tat es aber zu Beginn nicht. Erst im Winter, da begann wieder der Konsum von Tabak. Ich hatte da gerade Lust auf irgendwas uhriges, das die trüben Winterabende versüßen könnte (eine Beziehung stand damals - am Anfang des Studiums- für mich außer Frage). So kam es, dass ich im Dezember am Kiosk eine Pfeife und den Vanille-Tabak von Danske ergatterte. Ein Hochgenuss und vor Allem sehr wohlduftend. Viele Menschen schauten sich nach der Quelle dieses mysteriösen, winterlichen Duftes um. So kam es, dass sich die Pfeife für mich zu einem Standard-Accessoire entwickelte und in Studentenkreisen meine Person damit identifiziert wurde. Erst mit der Pfeife wurde meine Mutter auf meinen Konsum aufmerksam (ich musste mich ja irgendwie aufwärmen, der Winter war ganz schön verschneit).
Gegen Ende des zweiten Semesters hatte ich eine Freundin. Und ich wusste nicht warum: ich hatte auf einmal Lust auf Zigaretten. Eigentlich weiß ich jetzt doch, warum. Ich hatte die Monate der Freiheit ab dem Frühling (wie schon damals mit meinem früheren Kumpel) mit neuen, ebenso coolen Kumpels gefeiert und während langen Nächten heftig geraucht. Ich rauchte nicht oft, aber wenn ich rauchte, dann war das Päckchen immer leer. Manchmal auch ein zweites. Morgens fühlte sich das dann an und roch so als wäre ein Viech in meinen Rachen gekrochen und dort elendig verreckt. Jedenfalls, als ich meine Freundin hatte, gab es diese Abende nicht mehr so oft und dieses gewisse Etwas fehlte mir.
In einer Beziehung
Bevor ich richtig (und damit meine ich richtig richtig) mit Rauchen anfing, redete ich mit meiner Freundin darüber. Hätte sie mir damals die Leviten gelesen, hätte ich es vielleicht noch sein lassen können. Sie war jedoch (leider) tolerant und so holte ich mir den American Spirit Drehtabak, gizeh-Blätter und irgendwelche Filter in der gelben Packung. Zuhause angekommen, lernte ich geruhsam das Selberdrehen. Nach einer halben Stunde hatte ich 8 Stück gedreht, die halbwegs passabel aussahen. Zwei Wochen später konnte ich die perfekte, fabrikglatte Zigarette drehen und ich hatte mir den Rhythmus angewöhnt. Viele Raucher wissen, dass Regelmäßigkeit das Schlimmste überhaupt sein kann. So war auf jedenfall immer eine auf dem Weg zur FH dran, dann nach einer Stunde noch eine. Immer in den kurzen Pausen. Dann zum Mittagessen auch noch eine, manchmal auch zwei. Dann wieder in den Pausen und letztendlich auf dem Weg nach Hause. Danach ging es meist, es folgte aber die obligatorische Schlafengeh-Zigarette. Auch jetzt noch schwelge ich in Erinnerungen, in Vollmondnächten den (nicht so klaren) Sternenhimmel bestaunend, in Pantoffeln und mit dem Pyjama unter der Jeans vor dem Appartement. Mein Fräulein fand das aber nicht so toll und ohne Zähneputzen gab es auch anschließend keine Kuscheleinheiten. In der Wohnung habe ich übrigens nie geraucht, was die Sucht aber nicht wirklich weniger schlimm macht. Zwischendurch hatte ich auch einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören. Das hat etwa nen Monat lang funktioniert und wurde durch Abgabenstress ganz famos zunichte gemacht.
Rauchstopp
Anfang 2014, Bachelor geschafft. Ich hatte mit meiner Freundin schon vorher öfters über Familienplanung geredet, aber für uns war klar, dass wir den Master noch später machen können. Die biologische Uhr tickt etc... . Jedenfalls hatte ich ihr das Versprechen gegeben, dass wenn sie schwanger wird, ich mit dem Rauchen aufhöre. Als wir beim Arzt waren, war ich mir ehrlich gesagt gar nicht so sicher, ob ich das durchalten könne. Ich hatte mich zuvor intensiv mit Hypnose und Selbstsuggestionen beschäftigt und für mich war eins klar: es gibt nur einen einzigen Moment, wann ich es schaffen könnte. Als wir für den Umzug nach luxemburg die Minibusse vollgepackt hatten rauchte ich meine letzte Zigarette. Es war eine Zigarette wie jede Andere, hatte ich doch eigentlich erhofft, dass sie besonders gut schmecken sollte. "Das war's" war alles was ich meiner Freundin dazu sagen konnte. Es war ein Moment äußerster Niedergeschlagenheit, aber auch großer Hoffnung. Der Moment war perfekt: es war zu spät um schnell noch in einen Kiosk zu flüchten und sich ein neues Päckchen Tabak zu holen. Als wir in Luxemburg ankamen (in meinem Heimatort) war ich müde und ich brauchte unbedingt eine zigarette. Aber es war keine da. Weit und breit nicht. Wir räumten den Bus aus, fuhren ihn am nächsten Tag nach Trier zurück und waren ohne Zwischenstopp wieder in Luxemburg. Wir richteten die freien Zimmer in meinem Elternhaus ein und schon war es Abend. Erster Tag geschafft. Und die folgenden Wochen verliefen auch rauchfrei. Ich hätte jederzeit in einen Laden spazieren und mir einen Rieseneimer Tabak kaufen können, aber ich war so abgelenkt und so beschäftigt mit anderen Dingen um erstmal einen Job zu kriegen, dass ich gar keine Zeit für Gedanken ans Rauchen hatte. Die komplette Lebensumstellung hatte mich vom Rauchen befreit. Ich hatte sogar meinem Vater (selber schon seit ca. 40 Jahren Raucher) gesagt, er dürfe mich Ohrfeigen wenn er mich wieder beim Rauchen erwischt. Das war im Februar 2014.
Rauchfrei
Von all den Versprechungen (man fühlt sich gesünder, spart Geld etc.) bekam ich leider bisher noch nichts mit. Ich litt zum Glück nicht unter Entzugserscheinungen und nahm auch nicht an Gewicht zu. Meine größte Motivation war jedoch meine Freundin und das kommende Kind. Dann der Niederschlag: es war ein Windei (also Geburtsabbruch etc.). Als wir erschüttert im Auto saßen, kam wieder der Gedanke ans Rauchen. "Sorry, ich werde mir nachher Tabak holen... Nein... oder doch.... . nein..... NEIN!" Ich blieb zum Glück stark. Auch wenn ich nun mein Versprechen nicht mehr einhalten musste, wusste ich dass das kein Grund war, wieder zu rauchen. Auch die Familienplanung ging weiter: etwas mehr als einen Monat später wurde meine Freundin wieder schwanger (auch geplant- mehr oder weniger), diesmal war alles richtig. Ich war echt froh, nicht wieder mit Rauchen aufhören zu müssen. Lange Zeit blieb mir der Gedanke ans Rauchen fern, stattdessen ging es nun darum, Vater zu werden.
Die böse Woche
Im Juli gab es dann eine kurze Woche, bei der einfach alles schief ging bezüglich Nichtrauchen. Wir waren in Deutschland Campen, mit einer Gruppe von Leuten die ich schon seit Jahren kenne. (möchte nicht auf Details eingehen). Jedenfalls haben Alle ständig geraucht. Meine Frau (ja, wir hatten uns zuvor in Luxemburg verpartnern lassen) wollte eigentlich mit Unterstützung der Anderen die Gruppenküche schmeißen. Hat sie wohl gedacht dass das so reibungslos läuft. Total überfordert wie sie war, habe ich dann auch dauern eingreifen müssen und um es kurz zu fassen: die Woche hat mich so dermaßen genervt, dass ich irgendwann dem Nächstbesten eine Zigarette abgeschnorrt hab. So über die letzten drei Tage der Woche verteilt waren das auch mindestens 20 Zigaretten. Anschließend noch auf der Heimfahrt der Reifen geplatzt, vom Mitfahrer auch nochmal ne Zigarette abgeknöpft. Zurück in Luxemburg war dann aber wieder alles gut. Bis heute kein weiteres Rauchverlangen.
Dilemma
Seit Kurzem habe ich eine feste Arbeitsstelle bei einer Werbeagentur und wir machen unter Anderem Werbung für eine neue Rauchfrei-Lösung, die einfach nur zu gut klingt um wahr zu sein. Es macht mir echt Spaß an dem Projekt zu arbeiten, aber ich bin äußerst skeptisch (habs bisher nicht mal selbst in den händen gehalten). Ich werde auch vorerst nicht sagen, worum es sich handelt, ich will hier auch keine Werbung machen sondern meine Geschichte erzählen. Diejenigen die es angeblich schon probiert haben, himmeln das Produkt an, Andere jedoch halten es schon beim bloßen Anschauen für Betrug. Es gibt auch klare Hinweise, dass dafür ganz fies Werbung in Foren gemacht wurde (Sorry, da war ich noch nicht dabei und sowas unterstütze ich nicht- nicht auf die Art und Weise). Jedenfalls hat mich das echt zum Nachdenken gebracht, was ich machen soll wenn ich wieder Rückfällig werden sollte. Und eigentlich mache ich mir auch Sorgen um meinen Vater. Was ist, wenn ich wieder mit Rauchen anfange, wenn mein Sohn da ist? Das sind so Dinge, die mich derzeit sehr beschäftigen und ich weiß echt nicht, ob mir dann so eine Wunderlösung aus der Patsche helfen könnte. Das mit der Lebensumstellung hat einmal geholfen, aber man kann das auch nicht alle neun Monate wiederholen ;P
Nundenn, so ist es bisher verlaufen und vielleicht hat der ein oder andere was Interessantes dazu zu sagen. Vielleicht fallen mir noch weitere Episoden ein, die noch dazwischen passen, oder die darauf folgen. Wie gesagt, ich mache hier keine Werbung (zumindest bis ich absolute Sicherheit habe dass das Ding funktioniert). Falls jemand es unbedingt wissen will -> PN. Insbesondere wäre ich daran interessiert, ob Andere auch nach dem Vater / Mutter werden wieder angefangen haben zu rauchen und was vielelicht die Auslöser waren.