Starkes Geschlecht doch nicht so stark??? Beim Durchhalten..

[mg6358]

Hallo Ihr Lieben,

bei mir ist heute der 17. rauchfreie Tag angebrochen, und ich fühle mich nach wie vor ganz gut.
Klar kommt in bestimmten Situationen ein kleiner Jieper, aber durch Ablenkung (Arbeit) oder Wrigleys geht das schon...

Wie einige von euch wissen habe ich kurz vor einem planmäßigen Krhs-aufenthalt das Rauchen eingestellt.
Mein "Gutster" wollte dann im Urlaub (sprich jetzt: seit 15.6.13) auch aufhören. Ich hatte ihm sicherheitshalber Akkupunktur bei unserer Hausärztin empfohlen. Pro Sitzung 5€, also super günstig...
Aber Mann hat ja 1. Angst vor Nadeln :angst2 und 2. :"wenn DU das schaffst, dann schaff ich das auch so..."

Mh, Pusteblume. Am Freitag hat mein Steffen die letzte geraucht und alles war erstmal okay.
Am Sonntagvormittag als er den "Lord" gemacht hatte (Lord Müllfort- hihi) habe ich Rauch an ihm gerochen und ihn direkt darauf angesprochen. Antwort: Nein, er hat nicht geraucht.
Nun bin ich ja nicht blöd. Außerdem wusste ich das er einen Restbestand von 6 Zigg. hat. Dieser war jedoch inzwischen auf 4 Stück geschrumpft.

Jo, was nun machen? Zum Nachdenken hätte ich mir früher erst mal eine angebrannt - ging aber auch ohne...

Ich habe ihm gesagt das ich verstehe das es hart ist, er aber auch selber Schuld hat weil er eben nicht zum Doc. gegangen ist um sich Unterstützung zu holen. Nun ist Dr. O. selbst im Urlaub...

Ich habe ihm angeboten, wenn's denn garnicht anders geht in den nächsten 10 Tagen bei Not eine zu rauchen und dann schnellstmöglich zu Dr. O. zur Akku. zu gehen, wenn die wieder da ist.

Allerdings habe ich ihm auch gesagt das er sich auf "ganz dünnem Eis bewegt", denn wenn ich eins absolut nicht abkann dann ist das wenn ich merke das mich Jemand verscheißern will und belügt.

Da habe ich bei meinen 4 Kindern immer schon drauf geachtet. Mecke oder Konseqenzen gab' fast nie für den Mist den die Kidds gebaut haben, sondern dafür das sie uns belogen haben.

Nicht das ich jetzt unsere fast 8 jährige Partnerschaft in Frage stellen will, NEIN, aber ich wundere mich schon warum er mich beschwindelt. Eigentlich war ich immer der Meinung man kann mit mir über alles reden...

Hat das vielleicht was mir männlicher Psychologie zu tun?

LG aus dem schwülen Leipzig
von Marion :windx1

 

[Loewin]

Hallo,

das, was Du schreibst, das kenn ich auch - genauso !!!

Wir haben deswegen schon richtig derbe Streit gehabt, nicht, weil er heimlich geraucht hat, sondern weil er mich angelogen hat und felsenfest behauptet, er hätte NICHT geraucht. Ich hab ihn gefragt "für WIE doof hälst Du mich eigentlich ?? Ich rieche das doch !!" Und er "ach, was Du immer so alles so riechst"

11 Monate hat er geschafft nach der Akkupunktur - das ist jetzt 2,5 Jahre her. Seither raucht er bei der Arbeit und meint, das würde ich auch nicht riechen.

Ich hab mich schon oft gefragt, was man da machen kann und bin mittlerweile zu dem Entschluss gekommen : gar nichts ! Ich sprech das Thema auch nicht mehr an - wenn ich rieche, dass er geraucht hat, dann rümpft sich zwar meine Nase ( da kann ich dann auch nichts dafür) , aber sagen tue ich nix mehr. Denn damit treibe ich ihn ja nur in die "Enge" und er ist gezwungen, zu lügen - ehrlich zu sagen "ja klar hab ich geraucht", das ist wohl nicht denkbar, vielleicht weil sie sich schämen, es nicht zu schaffen, wo sie doch sonst so souverän sind ?! :brille

Solange er nicht hier zu Hause raucht, muss es mir egal sein - denn ICH wollte ja aufhören zu rauchen, was nicht automatisch heißt, dass er auch aufhören wollte. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, nicht mehr zu rauchen und er hat für sich den Kompromiss geschlossen, nicht mehr zu Hause zu rauchen ..... auch wenn ich es für ihn schade finde, denn seiner Gesundheit täte es besser, wenn er auch bei der Arbeit nicht rauchen würde - aber dafür kann ich keine Verantwortung übernehmen.


Tja .... lassen wir sie gewähren, solange sie uns nicht die Hütte vollqualmen, oder ?! :roll

Irgendwann schaffen sie es vielleicht auch :denk3

 

[Anonymous]

Ich denke,
es hat mit gekränkter Eitelkeit zu tun. Hat sich selbst überschätzt... Und das Macho-Herz zittert...
Und: die meisten Raucher verstehen nicht, dass man es riecht, wenn sie geraucht haben.

Eine Freundin von mir kommt vom Arzt- der hatte gesagt:
"Sie sind Raucher"
"Wie kann der das wissen- ich hatte alles frisch an?"

Ich: "Du hast wahrscheinlich vor der Praxis noch eine durchgezogen."
Sie: "Na klar!"

Fragen?

 

[Anonymous]

Stimmt, Loewin-
offenbar muss wirklich jeder seinen Zeitpunkt selber finden.
Dass zwei gemeinsam aufhören UND auch noch rauchfrei bleiben, erlebe ich selten.

Ich denke auch: alles Knöttern vergiftet nur die Atmosphäre...

Hätte ich allerdings richtige Lungenprobleme bei rauchendem Partner, würde ich auf Draußenrauchen BESTEHEN!

 

[Anonymous]

aber ich wundere mich schon warum er mich beschwindelt. Eigentlich war ich immer der Meinung man kann mit mir über alles reden...

Hat das vielleicht was mir männlicher Psychologie zu tun?

Liebe Marion...

als mein Mann den ersten Versuch startete (Dez.2010),
scheiterte er offizell nach 10 Wochen.
Ich bemerkte das auch zufällig und war sehr enttäuscht.

Aber ich sage mal so... für ihn war die Enttäuschung größer,er ist gescheidert.
Ich denke mal - auch wenn wir nie darüber sprachen- für ihn war das viel schlimmer...

Ein halbes Jahr später hörte er wieder auf und schaffte es auch nicht konsequent rauchfrei zu bleiben
... aber er ist nun Gelegenheitsraucher. Es kekst mich zwar gewaltig an,da er hustet beim rauchen.
Kleine Stiche auf die Art: Zieh noch mal kräftig dann hustet es sich leichter- muß er dann ertragen...
Meine Hoffnung ist,das er es irgendwann mal ganz packt *seufz*

 

[mg6358]

Hallo Ihr Lieben,

ja ich denke Ihr habt schon recht, wenn ER meint er braucht die EINE am Tag, dann soll er halt.
Darum gehts mir ja auch gar nicht - ich will nur nicht angelogen werden...

Steffen WILL (sagt er jedenfalls) ja auch ganz aufhören.
Ich habe ihn dazu nicht genötigt, weiss ja das das witzlos wäre.

Nun wir werden sehen, wie sich die Zukunft gestaltet.

So, nun müssen wir aber in den Garten, die Blümchen haben sicher großen Durst.
In LE waren heute 34 Grad im Schatten uhh

Liebe Grüße von Marion

 

[Loewin]

.....
ja ich denke Ihr habt schon recht, wenn ER meint er braucht die EINE am Tag, dann soll er halt.
Darum gehts mir ja auch gar nicht - ich will nur nicht angelogen werden...

........

Ja, das kann ich gut nachvollziehen - genauso ist es bei mir auch !

Ich bekam auch zu hören "Du kannst ihn aber nicht zwingen, wenn er noch weiterrauchen will, dann soll er das doch tun" oder "sieh doch einfach darüber hinweg"

Nein .... um die Zigaretten als solches geht es mir nicht, mir geht es darum, dass ich angelogen werde ! Das finde ich weitaus schlimmer, als 2-5 Zigaretten bei der Arbeit zu rauchen !

 

[hollywood75]

Ich melde mich jetzt mal als Mann (und zwar nicht Psychologe aber Theologe) zu Wort.
1. Es ist :kacki , wenn jemand lügt. Das ist so, vor allem, wenn die angelogene Person eine ist, mit der eine Vertrauensbeziehung besteht. Da sich nicht anzuvertrauen kann schnell zu Verletzungen führen. In Sachen Nichtrauchen muss das nicht sein.

2. Wir Männer haben es schwer - bitte habt Verständnis dafür. Wir sind die Jäger und Sammler, die Rudelführer, wir haben die Löwenmähne und scharfe bissige Zähne... Was ich damit sagen will ist, uns wird eine Rolle aufgetragen, die kraftvolles, nicht zurückweichen und stetiges Kämpfen erfordert. In Wirklichkeit, und das wissen wir alle, war es, ist es und wird es auch immer anders sein. Nur, wir Männer "dürfen" es nicht zeigen - redet uns jedenfalls irgendetwas ein... Das wäre Schwäche und Schwäche naja... "Weicheier" und so...

3. Das es auch anders geht - und jetzt kommt der Theologe in mir hoch - dafür gibt es gute Beispiele. Für mich ist Paulus (im Neuen Testament gibt es reichlich Briefe von ihm zu lesen) so ein Beispiel. Er kämpft wie ein Löwe aber er bricht auch einfach kraftlos zusammen und kann nicht mehr. Über beides schreibt er. Offen und ehrlich. Er klagt an, bittet und fleht. Er schreit und weint... alles steht in seinen Briefen. Mit seiner Ehrlichkeit erreicht er einen ungeheuren Respekt. Er ist Glaubwürdig. Und da wo er hingeht spüren die Menschen das (was sich entweder in Ablehnung oder Annahme zeigt). Für Paulus ist ein Satz Jesu zum Mittelpunkt geworden: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (Was das für Paulus heißt steht im 2. Brioef an die Korinther Kapitel 12).

4. Warum nur haben wir diese Offenheit nicht übernommen??? Ich sehe mich gerade in so einer Situation, dass ich spüre, wie meine Kraft schwindet. Ich möchte aufhören und habe das so meinem Vorstand gesagt. Doch die 5 Männer und 1 Frau haben sehr unterschiedlich reagiert. Zwischen "Nein" und "ich würde es akzeptieren" war alles dabei. Darf ich als Geschäftsführer Schwäche zeigen? Darf ich sagen, ich gebe an einen Nachfolger ab, den ich finde und einarbeiten werden, damit der mit neuer Kraft weiterkämpfen kann?

5. Gibt es ein "starkes Geschlecht"??? Alleine hier drückt sich wieder ein Rollenbild aus, das meiner Meinung nach nicht stimmt. Es stimmt jedenfalls nicht, wenn damit der immer starke, potente und kämpfende Mann gemeint ist. Wie wäre es denn andersrum: Beide Geschlechter sind stark. Sie sind es dann, wenn sie ihre Stärken und Schwächen(!) einander eingestehen. Wenn ich als Mann mich trauen kann, schwach zu sein. Wenn ich mich auch freuen kann, wenn ich eine kämpferische Frau sehe.

6. Ich rauche nicht. Auch nicht heimlich. Dieser Entschluss nicht mehr zu rauchen ist aus einem Moment tiefster Schwäche entstanden. Auch jetzt, wo es mir besser geht, rauche ich nicht. Kann nicht aus jeder Schwäche und jeder Krise etwas neues starkes entstehen? Ich wünschte mir, dass Männer sich dieser Stärke im Schwachsein stellen würden und auch das Gefühl vermittelt bekommen: es ist ok wenn du schwach bist. Allzuoft habe ich den Eindruck, das wird mir nicht vermittelt. Daher kann ich jeden Mann verstehen, der heimlich raucht - und sich nicht traut es zuzugeben. Auch wenn es (siehe 1.) nicht gut und verletztend ist.

Hmmm... jetzt bin ich aber ungewöhnlich grundsätzlich geworden... Mal sehen was ihr sagt.

 

[tweety007]

Ach du...ich glaub, das kann man für beide Geschlechter übernehmen....es sei denn, ich bin nen Mann.... :ladys

Ich hatte ne Zeitlang auch heimlich geraucht, nach meinem Rückfall, weil ich mich so geschämt hatte....

Aber, es stimmt schon, dass der mann immer stark sein "muss", zumindest dieses Klischee ist da....

Für mich wär es auch mal gut, wenn Männe auch Schwächen zeigen kann.

LG Annette

 

[Anonymous]

Hallo Hollywood...
Ja- wir werden alle mit dem himmelblauen und dem rosaroten Rollenbild kontaminiert.
Obwohl ich mich immer wieder ärgere über die Art der Kommunikation der Frauen in meiner Familie (die kenne ich am Besten), ertappe ich mich selber dabei- oder werde dankenswerterweise drauf angesprochen...
Unklare, verdeckte Kommunikation a la :"Wenn zufällig mal einer in den Keller geht, könnte er den Müll mitnehmen" heißt im Ernstfall: "Der Müll muss runter- innerhalb der nächsten 20 Minuten." Geschieht das nicht, wirds nach Ablauf dieser Zeit demonstraiv und mit verkniffenem Gesicht erledigt.

Oder: "Wem Du etwas wert bist, kriegt das mit..." Nee- die Mitmenschen sind keine Hellseher...


Ich denke, den Männern gehts ganz genauso.
Ich denke da hilft untereinander nur klare, sachliche Kommunikation. Friedlich...
Dohoch! Das geht!


Es gibt auch Frauen, die den Kanal voll haben, vom "Weibchen sein", die keine Hilfe mehr mit Kulleraugenaufschlag einfordern möchten.
Dickschädelig- wie die besten Männer...
auch die dürfen sich nicht beschweren, wenn der Partner dann nicht merkt, dass es ein Problem gibt....
Verbitterung / Resignation / Alles in sich hineinfressen... Das können beide Geschlechter gut...
Magengeschwüre bekommen beide...




Ich denke... ganz wichtig ist Vertrauen und Respekt in einer Partnerschaft...
Alle andere wird Rumeiern sein.
Das klingt jetzt krass-...

Aber... hm... siehe Signature... :roll