Julimond
Well-known member
Gestatten - mein Name ist Juli und ich bin ein Tabak-Suchtzwerg vor dem Herrn.
Nun ist das nicht nur dämlich, weil’s bekanntermaßen grundsätzlich dämlich ist.
In meinem Fall ist es sogar besonders dämlich.
Ich durchlief vor fünf Jahren ein sehr unlustiges Therapiejahr. Der Grund dafür war quasi der „worst case“.
Der König aller Krankheiten, mit dem die Menschheit bis heute ab einem bestimmten Punkt überfordert ist.
Einige Risikofaktoren sind allerdings nachgewiesen.
Rauchen zB.
Nun war die Krankheit im meinen Fall stark an meinen Hormonhaushalt gekoppelt - ich zu jung, um die aggressiven Therapien nicht relativ gut wegzustecken - und zudem hatte ich Glück - vor allem deshalb, weil sie im Anfangsstadium entdeckt wurde, aber auch deshalb, weil ich eine der best erforschtesten Varianten überhaupt hatte.
—
Ist das genug Rechtfertigung, nach solch einer Erfahrung den Schuss immer noch nicht gehört zu haben?
Alles zu easy, back to normal, geht schon?
Nö. Ich hörte den Schuss durchaus und easy war bzw. ist es ganz und gar nicht. Nach so einer Diagnose inkl. langwierigem Heilungsprozess in relativ jungen Jahren ist nichts mehr so wie’s vorher war. Zudem triffst du während deiner „Wiederherstellung“ andere Menschen - die du magst und mit denen du bis zum bitteren Ende kämpfst - und die dir unübersehbar vor Augen führen, dass du einfach nur verdammtes Glück hattest.
Das Ganze heisst aber trotzdem nicht automatisch „Erleuchtung“ auf jeder Ebene und dass sich die Dämonen in einem, zack, in Luft auflösen. Plopp.
Ich bin immer noch Ich - schlauer als vorher in vielerlei Hinsicht und nichtsdestotrotz nach wie vor ein Mensch - mit vielen Fehlern.
Ein konkreter, hier im Forum und für mich sehr relevanter Fehler, lässt sich immer wieder eine Zeit lang verdrängen, Vogelstrauß und so.
Zudem hab ich wohlgemerkt (noch) keine merklichen Symptome wie Kurzatmigkeit o.ä., die mich jeden Tag daran erinnern würden wie destruktiv ich mich verhalte. Aber ich bin zugegebenermaßen auch noch nicht ganz so alt, zudem schlank und nicht unsportlich (sportlich wäre übertrieben).
Kann bzw. wird also alles noch kommen, wenn ich den Absprung ewig oder nie schaffe.
Schwall ins All.
—
Ich hab’s bis heute nicht final geschafft, das verdammte Rauchen längerfristig sein zu lassen.
Und bin bis zuletzt wieder auf meinem Höchststand von durchschn. 20 Zigaretten pro Tag.
Bis zuletzt heisst gestern, ne.
Heute (Stand jetzt) bin ich bei 5. Was für den einen sicherlich nach „naja“ klingt, für mich aber durchaus schon ‚ne Leistung ist.
Der Knackpunkt bei meinen bisherigen (äh, drei) Aufhörversuchen war rückblickend immer nur eins: Leichtsinn resp. Selbstüberschätzung.
Nikotinfrei war ich dabei allerdings nie.
Habe jedes Mal mit Dampfern oder zuletzt (vor ca. einem Jahr) mit so nem schicken überteuerten Ding substituiert, das wie ein USB-Stick aussieht.
Keine Ahnung wieso, aber ich finde es selbst damit unglaublich schwer, egal wieviel tausend mg Nikotin in den Liquids/Pods ist.
Das Aufhören (nennt’s Umstieg) klappte bisher einigermaßen gut, das mit dem langfristig und konsequent durchziehen… Ihr kennt das.
Blubb.
Ich WILL es jetzt hinbekommen, es lässt sich einfach null rechtfertigen und tatsächlich nur begrenzt verdrängen. Vielmehr schwebt’s mir wie so ‚ne Comic-Regenwolke täglich über der Birne.
Plan:
Ich „schleiche aus“, das hat für mich auch letztes Jahr gut geklappt, um den Anfang hinzubekommen.
D.h. ich reduziere auf (m)ein tägliches Minimum und fahre dieses Minimum sukzessive runter.
Das mache ich bewusst, um mich nicht völlig dem „ich darf nicht“-Gefühl auszusetzen , um dem unschönen „muss“ ein bisschen die Macht und mir dadurch die Motivation zu nehmen.
Letztes Jahr habe ich jeden Abend zum Einschlafen das Hörbuch von Allen Carr via YouTube gehört. Kam mir zuletzt aus den Ohren raus, da ich nicht sonderlich auf diesen Ami-Coaching-Style stehe (repeat repeat repeat - tschaka tschaka tschaka)..
Ggf. hat hier jmd einen aktuelleren Alternativtip, nicht ganz so nervige Gehirnwäsche oder so
Vielleicht hilft mir diese Community dabei, meinen persönlichen Knackpunkt zu überwinden = dem Irrglaube, dass ich nach der ersten erfolgreichen „Kippen-Abstinenz-Phase“ hier und da mal eine rauchen kann = zonk.
Es wär’ mir ein Fest.
Cheers
Nun ist das nicht nur dämlich, weil’s bekanntermaßen grundsätzlich dämlich ist.
In meinem Fall ist es sogar besonders dämlich.
Ich durchlief vor fünf Jahren ein sehr unlustiges Therapiejahr. Der Grund dafür war quasi der „worst case“.
Der König aller Krankheiten, mit dem die Menschheit bis heute ab einem bestimmten Punkt überfordert ist.
Einige Risikofaktoren sind allerdings nachgewiesen.
Rauchen zB.
Nun war die Krankheit im meinen Fall stark an meinen Hormonhaushalt gekoppelt - ich zu jung, um die aggressiven Therapien nicht relativ gut wegzustecken - und zudem hatte ich Glück - vor allem deshalb, weil sie im Anfangsstadium entdeckt wurde, aber auch deshalb, weil ich eine der best erforschtesten Varianten überhaupt hatte.
—
Ist das genug Rechtfertigung, nach solch einer Erfahrung den Schuss immer noch nicht gehört zu haben?
Alles zu easy, back to normal, geht schon?
Nö. Ich hörte den Schuss durchaus und easy war bzw. ist es ganz und gar nicht. Nach so einer Diagnose inkl. langwierigem Heilungsprozess in relativ jungen Jahren ist nichts mehr so wie’s vorher war. Zudem triffst du während deiner „Wiederherstellung“ andere Menschen - die du magst und mit denen du bis zum bitteren Ende kämpfst - und die dir unübersehbar vor Augen führen, dass du einfach nur verdammtes Glück hattest.
Das Ganze heisst aber trotzdem nicht automatisch „Erleuchtung“ auf jeder Ebene und dass sich die Dämonen in einem, zack, in Luft auflösen. Plopp.
Ich bin immer noch Ich - schlauer als vorher in vielerlei Hinsicht und nichtsdestotrotz nach wie vor ein Mensch - mit vielen Fehlern.
Ein konkreter, hier im Forum und für mich sehr relevanter Fehler, lässt sich immer wieder eine Zeit lang verdrängen, Vogelstrauß und so.
Zudem hab ich wohlgemerkt (noch) keine merklichen Symptome wie Kurzatmigkeit o.ä., die mich jeden Tag daran erinnern würden wie destruktiv ich mich verhalte. Aber ich bin zugegebenermaßen auch noch nicht ganz so alt, zudem schlank und nicht unsportlich (sportlich wäre übertrieben).
Kann bzw. wird also alles noch kommen, wenn ich den Absprung ewig oder nie schaffe.
Schwall ins All.
—
Ich hab’s bis heute nicht final geschafft, das verdammte Rauchen längerfristig sein zu lassen.
Und bin bis zuletzt wieder auf meinem Höchststand von durchschn. 20 Zigaretten pro Tag.
Bis zuletzt heisst gestern, ne.
Heute (Stand jetzt) bin ich bei 5. Was für den einen sicherlich nach „naja“ klingt, für mich aber durchaus schon ‚ne Leistung ist.
Der Knackpunkt bei meinen bisherigen (äh, drei) Aufhörversuchen war rückblickend immer nur eins: Leichtsinn resp. Selbstüberschätzung.
Nikotinfrei war ich dabei allerdings nie.
Habe jedes Mal mit Dampfern oder zuletzt (vor ca. einem Jahr) mit so nem schicken überteuerten Ding substituiert, das wie ein USB-Stick aussieht.
Keine Ahnung wieso, aber ich finde es selbst damit unglaublich schwer, egal wieviel tausend mg Nikotin in den Liquids/Pods ist.
Das Aufhören (nennt’s Umstieg) klappte bisher einigermaßen gut, das mit dem langfristig und konsequent durchziehen… Ihr kennt das.
Blubb.
Ich WILL es jetzt hinbekommen, es lässt sich einfach null rechtfertigen und tatsächlich nur begrenzt verdrängen. Vielmehr schwebt’s mir wie so ‚ne Comic-Regenwolke täglich über der Birne.
Plan:
Ich „schleiche aus“, das hat für mich auch letztes Jahr gut geklappt, um den Anfang hinzubekommen.
D.h. ich reduziere auf (m)ein tägliches Minimum und fahre dieses Minimum sukzessive runter.
Das mache ich bewusst, um mich nicht völlig dem „ich darf nicht“-Gefühl auszusetzen , um dem unschönen „muss“ ein bisschen die Macht und mir dadurch die Motivation zu nehmen.
Letztes Jahr habe ich jeden Abend zum Einschlafen das Hörbuch von Allen Carr via YouTube gehört. Kam mir zuletzt aus den Ohren raus, da ich nicht sonderlich auf diesen Ami-Coaching-Style stehe (repeat repeat repeat - tschaka tschaka tschaka)..
Ggf. hat hier jmd einen aktuelleren Alternativtip, nicht ganz so nervige Gehirnwäsche oder so
Vielleicht hilft mir diese Community dabei, meinen persönlichen Knackpunkt zu überwinden = dem Irrglaube, dass ich nach der ersten erfolgreichen „Kippen-Abstinenz-Phase“ hier und da mal eine rauchen kann = zonk.
Es wär’ mir ein Fest.
Cheers