zweiter und letzter Versuch

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Anni

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Hallo ihr Lieben,
ich bin Anne und 29 Jahre alt. Ich war knapp 9 Jahre Raucher und habe am 20.9.2018 den Entschluss gefasst, dass damit Schluss sein soll. Ich möchte nicht mehr süchtig sein und abends 23 Uhr zur Tankstelle fahren nur weil ich keine Zigaretten mehr habe. Die letzten 16 Tage hat das auch super funktioniert. Ich habe zwar täglich ans Rauchen gedacht, aber nicht im Sinne von "wie gerne würde ich jetzt eine rauchen". Vielmehr habe ich mir bewusst gemacht, dass ich früh am Morgen oder nach dem Essen gar keine Kippe brauche, ich kann den Alltag auch ohne sie bewältigen und habe nicht das Gefühl das mir etwas fehlt. Ich muss sagen, dass ich zu dieser Zeit selbst überrascht war wie scheinbar einfach es doch ist.

Doch heute ist irgendwie alles anders. Ich bin aus dem Urlaub zurück, in meiner gewohnten Umgebung, in der ich immer so viel und oft rauchen konnte wie ich wollte. Und nun muss ich seit Stunden mit mir kämpfen nicht zur Tankstelle zu fahren und mir ein Päckchen zu kaufen. Ich hoffe, dass meine Motivation schnell wieder zurück kommt und das ich nicht mehr denke "ich vermisse es, ich würde so gern eine rauchen"
Vielleicht ging es ja einigen von euch auch so und ihr habt Tipps für mich. Würde mich sehr freuen :)
 
Hallo liebe Anne

:wk6

ich bin auch seit kurzem wieder dabei, wie Du lesen kannst. Wie Du, will auch ich nicht mehr abhängig sein. Ich hatte es ja schon einmal längere Zeit geschafft (über 5 Monate), da habe ich mächtig gekämpft und wusste - irgendwann wird das Nikomonster mich wieder bekommen. Dieses Mal ist es anders - ich drücke es mal so aus: Ich kämpfe nicht mehr gegen das Rauchen, sondern für mein Freisein.

Ich finde es toll, dass Du den Weg jetzt nimmst und nicht so lange wartest wie ich. Wie Dir hier alle sagen können, ist es ein Weg des up and downs. Gerade, wenn Du im Urlaub gestartet hast, treten nun in gewohnter Umgebung Deine "Autobahnen im Gehirn" los. Jeder Ort und jede Tageszeit ist verknüpft mit "die Zigarette hab ich genossen, die habe ich gebraucht, die hat mich entspannt..." Es braucht Zeit, bis sich neue Autobahnen aufbauen und Du dann ganz andere, neue Verhaltensmuster mit Orten und Zeiten verknüpfst. Ich habe mich noch nicht getraut, den Weg völlig ohne Hilfsmittel zu nehmen. Beim ersten/zweiten Versuch nahm ich Champix (sehr gering dosiert), was die Lust am Rauchen eindämmt. Ich konnte es aber relativ schnell absetzen. Ich wollte es jetzt wieder nehmen, vertrage es aber nicht mehr und nehme nun nicorette Hilfsmittel.

Geholfen hat mir aber auch die Vorstellung, dass Rauchen aufgeben so ist, als wenn man eine gute Freundin verliert. Stets ist sie eingesprungen - Stress, Langeweile, Verstärkung positiver Gefühle. Nichts gab es, was ohne sie ging. Nun verlässt sie Dich - ungern - und entlässt Dich ins Ungewisse. Ich habe mal gelesen, wenn man mit dem Rauchen aufhört, darf man nicht erwarten, dass es einem subito super geht - nach dem anfänglichen Hoch. Es geht einem wie vorher - halt ohne das gewohnt Stützrad.
Hast Du Dir überlegt, welche neuen Stützräder Du in Dein Leben einbauen kannst? Bei mir ist es z.B. Sport, noch längere Spaziergänge als vorher; oder auch schlafen/ausruhen wenn ich müde bin (statt mich wieder wach zu rauchen); eine Selbstbelohnungskasse - und vor allem aber tief Atmen ....

Ich glaube nicht, dass Deine Motivation gesunken ist. Würdest Du heute zur Tanke fahren, wäre die Motivation sofort wieder da. Es geht finde ich - jedenfalls bei mir - eher darum, den Willen aufrechtzuerhalten. Hier hilft mir, durch meine Trauerarbeit über den Verlust der Freundin so hinwegzukommen, dass ich ihr sage : Jetzt nicht, vielleicht morgen , so bekommt man einen Gedankenstopp hin und hat erst mal Pause mit dem hin und her. Das sag ich mir dann täglich. In diesem Sinne : lass uns voran schreiten, Schritt für Schritt :freu :freu
 
Danke für deine lieben Worte, die haben mir gestern Abend wirklich Kraft gegeben. Und ich bin nicht zur Tanke gefahren. Heute dann der erste Arbeitstag ohne die Freundin und was soll ich sagen, es geht :D.
Ich habe heute die Pause mit meinem Lieblingskollegen verbracht. Er hat geraucht, ich aber nicht. Und ich habe mich gefreut und mir immer wieder gesagt, dass ich es nicht brauche.
Den Ansatz mit der Freundin finde ich wirklich gut, aber ich kann die Zigarette irgendwie nicht als Freundin sehen, weil mich eine Freundin nicht krank macht, sie tut mir gut. Und ich versuche auch nicht vom Rauchen aufgeben zu reden, weil es ist ja nichts was ich aufgebe.. es ist eher etwas was ich nicht mehr machen möchte, weil es mir nicht gut tut. Am Ende ist es doch eher die Psyche, die abhängig ist. Es ist nicht mein Körper, der es braucht, denn der ist schon längst frei davon. Und jetzt muss ich wirklich anfangen mir zu sagen, ich kann zur Bahn gehen ohne Zigarette, ich kann Auto fahren ohne Zigarette... ja das Auto fährt auch so. Eigentlich total bescheuert, aber es hilfr mir. Ich hoffe einfach, dass ich stark sein kann. Am Donnerstag geh ich mit meinen Mädels feiern. Die nächste Herausforderung.. Alokohl, Geselligkeit.. aber ich werde es schaffen. Immer wenn sich jemand eine ansteckt, sage ich mir "ich bin so froh, dass ich das nicht mehr brauche".
Ich denke ich werde auch anfangen Sport zu machen, irgendwie habe ich seit dem Rauchstopp eh viel mehr Energie, mit der ich gar nicht weiß wohin. Langsam freu ich mich sogar auf das Leben ohne Sucht und in Freiheit :)!
 
Das klingt richtig gut. Und ich finde nichts Bescheuertes daran, wenn Du Dir sagst, dass Du alles auch ohne Zigarette kannst. Damit hast Du Dein Mantra gefunden und darauf kommt es doch an.
Natürlich hast Du recht mit der Freundin. Echte Freundinnen schaden uns ja nicht.
Dennoch denke ich: Wir sind es doch, die in all unseren Jahren die Zigarette zu unserer Freundin gemacht haben. Die Zigarette ist ja nicht zu uns gekommen, sondern wir haben aktiv nach ihr gegriffen.
Nun erkennen wir: hey, Freundschaft sieht aber anders aus; ich will Dich nicht mehr zur Freundin haben - ich brauche Dich nicht mehr. Ihr dies klar zu machen - d.h. dem Teil ins uns, der dann immer schreit 'ich vermisse sie so, es wäre jetzt so schön...- gelingt, glaube ich, am besten, wenn wir eben auch zulassen, dass es um Abschied geht, der mal mehr, mal weniger weh tut. Es gelingt keiner Raucherin/keinem Raucher so ohne Abschiedsschmerz ins neue Leben zu starten.
Er darf also ruhig auch mal kommen und wir wissen, er geht auch wieder vorbei. Hast Du ja auch gerade erlebt ... als Du nicht zur Tanke gefahren bist.
Mit Deiner Einstellung bekommst Du den Donnerstag sicher gut geregelt! WEr sind Deine Mädels? (Töchter/Freundinnen?)
 
Hallo Anne,

ich bin neu hier, ich lass Dir mal einen Sack Sturheit da falls das kleine Monster :lmaa wieder um die Ecke kommt. Du schaft das.

LG

Monika
 
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