Auf dem Weg zu einem neuen Leben

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oers76

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26 Juli 2013
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Finde das Erstellen eines Rauchfrei-Tagebuch für mich eine sehr gute Sache und möchte den ersten Eintrag nutzen, um etwas ausführlicher auf mein (Raucher-)Leben zurückzublicken.

Habe mit 16 Jahren zu rauchen begonnen (1992), zuerst an Eishockeyspielen, dann in der Berufsschule und bald darauf immer. Meinen Eltern das Laster lange verheimlicht, da ich in den jüngeren Jahren unter Asthma litt. Das Asthma war während der Pubertät eigentlich am "Rauswachsen", mit dem Beginn des Rauchens erhielt ich mir diese Lungenkrankheit quasi am Leben.

In den Folgejahren zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr rauchte ich ziemlich konstant 1 Päckchen (20 Stück) Zigaretten am Tag. Zu Beginn sehr regelmässig trieb ich infolge Weiterbildung und einem zunehmenden Engagement meines Hobbies als Coach/Juniorentrainer immer weniger Sport. Aufgrund meiner sportlichen Eifers und des schlanken Äusseren dachten meine Mitmenschen, dass ich fit und aktiv bin. Das Gegenteil war der Fall und nebst dem „normalen“ Rauchen entwickelte ich zusätzlich eine Schwäche für Joints, was sich ebenfalls zu einer grösseren Sucht entwickelte. Zwar mit Pausen aber doch mit steigender Tendenz.

Ab dem 30. Lebensjahr intensivierte ich mein Engagment als Juniorentrainer und ebenso nahm mein Rauchvolumen zu. Im 2009 kam dann einiges zusammen und im Sommer musste ich ziemlich unmittelbar die Reissleine ziehen und mein Hobby abrupt beenden, praktisch zeitgleich erhielt ich die Kündigung im Job. Ich begann in der Zeit wieder Sport zu treiben und reduzierte das Rauchen, jedoch kam mein Körper meinen „Revitalisierung“ zuvor und Ende September musste ich mit einem Lungenkollaps ins Spital. Das Ganze entwickelte sich ziemlich dramatisch und endete in einem mehrtägigen Aufenthalt in der Intensivpflegestation.

Soweit, so gut, nach diesem Schock und für mich heilsamen Erlebnis wäre der Nicht-Mehr-Rauchen Weg vorgebannt gewesen. Leider blieben die Erkenntnisse aus dieser Zeit zu kurz hängen. Ich war ab der Zeit viel sportlicher unterwegs und hörte mehr auf mich und meinen Körper, jedoch begann ich bereits anfangs 2010 wieder sporadisch zu rauchen. Ich realisierte zwar die Schizophrenie meines Verhaltens und versuchte 2010/2011 mehrmals erfolglos, wieder aufzuhören. Denn im Inneren fehlte aus welchen Gründen auch immer die Überzeugung, welche aufgrund meiner Historie eigentlich selbstverständlich hätte sein müssen.

War schnell wieder auf dem "Rauchervolumen" der früheren Jahre. Im Verlaufe 2013 haben mir dann verschiedene kleinere Erlebnisse, Gespräche und Hinweise klar vor Augen gehalten, dass ich ein sehr gefährliches Spiel betreibe und das Erlebte aus 2009 nicht einfach zur Seite schieben kann. Letztendlich ist innerhalb der letzten Wochen die Erkenntnis gereift, dass ich mein Leben in diesem Punkt definitiv umgestalten muss und möchte.
 
Nun bin ich etwas mehr als 1 Woche rauchfrei. Treibe viel Sport und der Gedanke "ich möchte eine Rauchen" taucht schon deutlich weniger auf. Habe noch ziemlich massive Schlafprobleme aber daneben fühle ich mich deutlich besser und das körperliche "Erholen" kann ich an verschiedenen kleinen Dingen praktisch von Tag zu Tag festhalten.

Habe noch grossen Respekt vor kritischen Situationen wie dem ersten richtigen Ausgang, zur Zeit versuche ich solchen Situationen soweit möglich aus dem Weg zu gehen. Bin von meinem Weg überzeugt aber weiss, dass dieser Weg aufgrund meines Werdeganges weiterhin herausfordern sein wird...
 
Hallo oers-
das sind ja morgen schon 10 Tage, die Du definitiv ohne Rauchkraut unterwegs bist.
Die erste Woche, die ersten 10/11 Tage... das sind echte Meilensteine.
Ich meine ja immer, dass die ersten Tage doppelt gezählt werden müssen, denn die fallen den Meisten am Schwersten.
Mit dem verminderrten Weggehen... Du hast wahrscheinlich den Alk als enthemmend und den Vorsatz torpedierend ausgemacht? Du wirst auch wieder rausgehen, später dann, wenn Du Dich sicherer fühlst.

Du hast recht- mit vorgeschädigter Lunge weiterrauchen... das ist mehr als widersprüchlich.
Ich kenne das von mir selber auch... Dieses: ich treibe Sport (ha- welchen????), noch bin ich leistungsfähig, das Rauchen schadet mir nicht...
Und es schadet doch. Und manchmal wird man wie ein Hundewelpe mit der Nase in den verzapften Mist gestupft und muss zugeben:
Neee- so geht das nicht! Irgendwann geht es nicht mehr mit ausblenden, mit sich die Sache schönreden, bequem bleiben...

Da sollen und müssen die Dinge angegangen werden.
Ich finde es gut, dass Du wieder Sport machst. Auch das kenne ich von mir selbst, diesen "Energieschub".
Merkst Du denn schon verbesserte Atemkapazität? Bei mir ging das sogar relativ schnell, ich dachte sogar lange, ich hätte das Asthma endgültig besiegt.
Es stellte sich zwar als Trugschluss heraus, trotzdem gehts mir heute besser als damals.

Urs?
Bitte mach so weiter- das ist prima so.

Liebe Grüße
die Murmel
 
Hallo Murmel

Darfst mir definitiv gerne Urs sagen, Oers ist halt so mein Standard-Username im Internet :lach4

Du hast wahrscheinlich den Alk als enthemmend und den Vorsatz torpedierend ausgemacht?
Ja so ist es. Gönne mir zu Hause schon auch ab und an ein Bier aber dann wirklich das erste Mal im Ausgang oder z.B. an einem Apéro mit Raucher um mich herum sehe ich schon als Herausforderung.

Dieses: ich treibe Sport (ha- welchen????), noch bin ich leistungsfähig, das Rauchen schadet mir nicht...

Genau so habe ich mir das jeweils schön geredet.. War zwar schon einigermassen sportlich unterwegs (3-4 Sporteinheiten pro Woche), aber eigentlich war es ein "Nullsummenspiel", bei dem was ich daneben geraucht habe...

Merkst Du denn schon verbesserte Atemkapazität?
Ja definitiv, von Mal zu Mal fühlt es sich spürbar besser an und gibt mir so auch mental zusätzlichen Auftrieb. Freue mich schon jetzt, wenn die Sommerferien durch sind und ich wieder ins Teamtraining einsteige, da wird wohl der eine oder andere stauen ab meiner neuen Leistungsfähigkeit :sport7

Lieber Gruss
Urs
 
Na- das glaube ich auch!
Der Sportler Urs ist zurück!

Die meisten Rauchstopper haben ja Probleme mit dem steigenden Gewicht.
aus diesem Grunde gibts ja hier eine "sportliche Ecke" http://www.endlich-nichtraucher-forum.de/viewforum.php?f=137
Vielleicht hast Du die aber schon gefunden. Du hast bestimmt noch Ideen zum Thema Sport im Kopf.
Und: bei verbesserter/vermehrter Atemluft machts ja auch NOCH mehr Spaß...
 
Hallo,

du hast genug Beweggründe das Dreckszeug zu verteufeln.
Bleib dran es lohnt sich.
Stur bleiben wie ein Panzer, für immer.

Viel Erfolg wünsch ich Dir
 
Die meisten Rauchstopper haben ja Probleme mit dem steigenden Gewicht.

Da bin ich in der glücklichen Lage, dass ich zum Zeitpunkt des Rauchstopps sehr leicht war/bin(1.84 gross und 68 Kilo, Normalgewicht ist zwischen 70 - 72). Dazu kommt, dass wenn ich regelmässig Krafttraining mache, mein Körper die Kalorien verbrennt. Und last but not least, habe ich nebst dem Rauchstopp aktuell sowieso einige positive Veränderungen und in so Phasen ist mein Körper irgendwie zusätzlich aktiv und der Verbrennungsmotor läuft dann wie geschmiert...
Lange Rede, kurzer Sinn, ich sollte/möchte sogar etwas Gewicht zulegen aber dazu muss ich echt mehr Essen als ich es mir gewohnt bin :kuchen2 Ein absolutes Luxusproblem, wenn ich das Arbeitskolleginnen erzähle, schauen sie mich jeweils entgeistert an und sagen "du hast ja Probleme"... :lieb
 
Jaaaaaaaawoll- DIE Probleme hätte ich auch mal gerne: leichtes Untergewicht...
Aber dann passt es doch!

:fuenf
 
Der Start ist echt geglückt, heute abend erstmals gemütlich in einer grösseren Runde (aber ohne Raucher) einige Bierchen gekippt, das im Freien aber nie das Bedürfnis gehabt, eine Kippe zu rauchen. Weitere "Stresstests" folgen in den nächsten Tagen, die ich mit Freunden verbringe, welche mit mir a) viel geraucht haben (THC) oder b) immer noch intensiv rauchen.

Bin auf der Hut, aber mache mir aktuell auch nicht zu viele Gedanken weil ich einfach tagtäglich spüre, wie gut es mir ohne das Rauchen geht.

To be continued....

An dieser Stelle mal ein Dankeschön ans dieses Forum. Geniale Leute mit so viel positiver Energie
:dankeleute
:laola
 
Das ist gut, pass aber weiterhin auf, ja? Je mehr Situationen Du durchlebst, um so stärker wirst Du. Einfach nur toll.

Es grüßt herzlich nisnis
 
Zum einen: Dankeschön von unserer Seite.
Zum anderen: den Rauchstopp legst DU hin, keiner sonst.
Umgekehrt: niemand steckt Dir die Kippe in den Hals und zwingt Dich, zu rauchen. Auch hier: Du bist es selber.

Wie auch immer: go on, bleib so entspannt und lass Dich nicht irre machen in Deinem Vorsatz!

Liebe Grüße
die Murmel
 
Viel Erfolg bei deinem Rauchstopp und ein nachträgliches Willkommen auch von mir.
 
Am Ende der zweiten Woche angelagt und ich fühle mich einfach gut :lieb

War die letzten zwei-drei Tage vor allem von Rauchern umgeben, aber hat mich im Gegensatz zu früheren Versuchen von Rauchstopps überhaupt nicht gross berührt. Bin überzeugt, dass mein Weg passt, ohne dass ich mich zum Moralapostel aufspielen muss und geniesse es einfach, mehr Zeit zu haben, aufmerksamer zu sein und nicht ständig an den nächsten Nikotinschub denken zu müssen...

Bin sicher, dass noch schwierige Momente auf mich zukommen werden. Habe nach wie vor ziemlich Schlafprobleme und denke schon noch ab und an ans Rauchen, doch diese Gedanken werden seltener und bin grösstenteils super gelaunt und zu teilen fast schon euphorisch unterwegs :party2


Was ich an der Stelle auch toll finde, wieviele Leute hier fast täglich dazukommen und welch positive Energie grundsätzlich besteht, das macht es in lauen Momenten deutlich einfacher...
 
Fast drei Wochen rauchfrei und es geht mir weiterhin sehr gut :victory

Was Ende dieser Woche erstmals etwas anstrengend wurde, ist der fehlende Schlaf. Wache sehr häufig zwischen 4 - 5 Uhr Morgens auf und bin dann wirklich hellwach, so dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Hat wahrscheinlich verschiedene Hintergründe und versuche mir da keinen grossen Kopf zu machen. Am Montag ging ich z.B. schon um 5 eine Stunde joggen, eigentlich eher nicht so meins aber war dann schon ein spezieller Moment, joggend in den Tag und die Woche zu starten...

Daneben stelle ich fest, dass sich im Lungenbereich aktuell einiges an Schleim angesammelt hat, habe auch das in diesem Forum häufig erwähnte Räuspern und fühlt sich nicht sehr toll an.

Sehe aber bei all diesen Entwicklungen das Positive, kann ja nicht erwarten dass 20 Jahre Rauchen einfach spurlos an meinem Körper vorbeigegangen sind...

Toll ist generell einfach die Energie die in mir vorherrscht. Befinde mich in einer guten Lebensphase und das NMR hat mir einen grossen zusätzlichen Schub gegeben. Muss mich manchmal selbst in den Arm kneifen, bin so positiv unterwegs :)

Wünsche allen Forumsmitglieder einen guten Start in die neue Woche
Grüsse aus der :schweiz
Urs
 
3 Wochen rauchfrei, echt toll. Mach weiter so. Und Du schreibst, Dir geht es gut dabei. Prima Meldung

Schönen WA wünsche ich Dir
 
Woche vier liegt hinter mir. War eine etwas nervige Woche und hatte so den einen oder anderen gedanklichen Rückfall, ohne jedoch ernsthaft in Gefahr zu kommen. Spätestens wenn ich Sport treibe spüre ich die tollen Vorzüge und die Fortschritte sind einfach toll. Habe nun definitiv einige Kilos zugenommen, das ist aufgrund meiner Voraussetzungen beim Start aktuell nicht wirklich ein Problem :lach4

Der nächste Stresstest wartet nächstes Wochenende. Gehe mit guten Freunden an ein Musikfestival, das war früher unweigerlich mit (viel) Rauchen verbunden. Gut daran ist, dass ich mit einem Freund gehe, der schon einige Monate NMR ist, sitzen daher sozusagen im selben Boot.

In dem Sinne wünsche ich euch allen hier Draussen viel Wille und positiven Glauben.

Beste Grüsse aus der :schweiz
Urs
 
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