Nicht-Rauchen... und Verzweiflung

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Wienerin

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9 Oktober 2017
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Hallo ihr Lieben und danke für die Aufnahme! Ich habe ein Baby, meine zweite wundervolle Tochter, und ich möchte diesmal nach dem Abstillen auch rauchfrei BLEIBEN.
Denn untertags rauchen und dann Partikelchen der hochgiftigen Schadstoffe an Kleidung/Haaren/Haut in ein Zuhause mit Kindern zu bringen geht gar nicht!

Außerdem erlebe ich bei meinen Mitmenschen, dass Sozialverhalten und Rauchen sich scheinbar widersprechen, leider. Raucher stört es nicht, grenzenüberschreitend zu agieren, andere Menschen, insbesondere Kinder zu behelligen und zu schädigen. Grenzenüberschreitung ist immer eine Form von Gewalt. Damit möchte ich mich nie wieder selbst identifizieren. Und dass Mitmenschen wissentlich und willentlich meine Kinder schädigen (Rauchen in der Öffentlichkeit, auf der Straße, in Sichtweite von Kindern muss als Körperverletzung anerkannt werden!!) lässt mich fast täglich verzweifeln.

Meine Meinung ist: unbekannte andere Menschen können rauchen, soviel sie wollen, das geht niemanden etwas an, deren Gesundheit interessiert niemanden, alles egal. SOLANGE nicht in Sichtnähe von Kindern geraucht wird. Das ist Körperverletzung. Babys können daran sterben. Ich darf jetzt gar nicht weiter schreiben, sonst rege ich mich nur mehr und mehr darüber auf... :-(
 
Hi Wienerin

:willk8 zum befreiten Nichtrauchen.

Das du Partikel von der Umwelt mit nach Hause nimmst, wirst du nie ändern können. Meine Mädels sind erwachsen rauchen aber nicht, da ich immer draussen geraucht habe. Logischerweise kann man aber nicht nach jedem Rauchen die Kleidung waschen. Ich möchte damit nur sagen, werde bitte nicht zu extrem und militant lass die Raucher leben. Wir sind alles Menschen mit rauchender Vergangenheit. Wir wissen wir hart aufhören ist. Nicht jeder packt das Aufhören und quält sich täglich mit seinen Kippen! Deine Forderung das Kinder keine Raucher mehr in der Öffentlichkeit "sehen" sollen wegen Körperverletzung, ist für mich bereits militant. Nichts für Ungut.

LG
 
... und manchmal denke ich mir, wenn ich wieder anfange zu rauchen, sobald es mir wieder möglich wäre, dann wäre ich wohl all diesen Grant, diesen Hass auf das Rauchen und auf Raucher, die ganze Wut wieder los. Dann wäre ich einfach wieder eine Suchterkrankte unter Suchterkrankten und könnte Emotionen "wegsüchteln" mit Zigaretten, müsste mich den Gefühlen nicht stellen, müsste sie nicht aushalten müssen.

Das Schreckliche ist nur, dass es kein Zurück mehr gibt. Ich kann nicht mehr "das Bewusstsein darüber verlieren", wie grenzenüberschreitend und gewalttätig gegenüber anderen Menschen das Rauchen ist. Ich kann das nicht mehr vergessen, nachdem es nun ins Bewusdtsein gelangt ist. Früher habe ich meine zweijährige Tochter umarmt, obwohl ich davor geraucht hatte. Nach Zähneputzen, Händewaschen, mit Mundwasser gurgeln und Gewandwechsel natürlich, auch die Haare hatte ich beim Rauchen abgedeckt, im Bademantel mit Kapuze im Hochsommer am Balkon, wie ein Freak sieht man dabei ja aus. Trotzdem waren ja dann Giftpartikeln irgendwo an meiner Haut. Und das in die Nähe meiner Tochter zu bringen war ja Kindesmisdhandlung, so als hätte ich sie geprügelt, nur eine andere Form von Gewalt. Und ich hatte mich immerzu eine liebende, fürsorgliche Mutter geschimpft.

Für alle Tipps, wie ihr mit den Hass gegen Raucher in der Umgebung umgeht, wäre ich dankbar. Ich gabe überlegt, die Raucher einfach zu löschen, indem ich immer eine Wasserflasche dabei habe und die rauchende Hand zu übergießen. Ganz nach dem Motto: Wer meine Kinder attackiert und schädigt, den stoppe ich in seinem Tun.Ein Gespräch würde sowieso nichts bringen. Wer will schon mit einem Menschen sprechen, der Kinder schädigt, deren Leben bedroht, denn Babys können davon in der Nacht sterben, wenn ein Raucher untertags mit seinen Giftpartikeln in der Nähe war.
Ich weiß gar nicht, wohin mit meiner Verzweiflung, nur zu wissen, wie andere damit umgehen, enthält womöglich wertvolle Sichtweisen.
 
Wienerin,

Also zunächst einmal ein herzliches Willkommen von mir im Forum.
:wk2
Und wow, Du hast ja schon fast vierzig Tage im Gepäck, da zieh ich aber mein Huterl vor Dir. Tolle Leistung! :servus
Zunächst einmal komm rein, setz Dich hin, schau Dich um, lies querbeet und schau mal, was Dir so liegt, die Tagebücher sind ein heißer Tip, schneid Dir ein Brot ab, kurz: Komm einfach mal an.

Fast vierzig Tage, da hast Du doch sicher schon einiges erlebt in der Zeit, oder? Erzähl einmal, wie war es denn so? Weißt Du, wir machen hier oft die Erfahrung, daß die ersten 3-4 Monate ein paar heftige Achterbahnfahrten emotionaler Art berichtet werden. Ich bin ja nicht neugierig, aber wissen möcht ichs so gern. :elch
Schau, früher haben wir Suchtbolzen uns das Leben und vieles, was uns nicht gefallen hat, einfach weich gezeichnet mit dem Qualm. Wir haben das Entspannung genannt.
Heute haben wir das nicht mehr. Wir sehen jetzt mehr von dem, was wir uns früher einfach ein bisserl verbogen und verlogen haben. Deshalb reagieren wir manchmal auch etwas gereizter, oder vielleicht einfach ehrlicher.
Wenn ich Dich richtig verstehe, warst Du früher nicht so leicht auf der Palme, oder? Lass einmal hören.

Alles Liebe,
Robert
:eva_rob
 
Seitdem ich zwanzig war, hatte ich geraucht. Habe also auch keine andere Konfliktbewältigung gelernt, als erst mal eine zu rauchen und dann sieht alles nicht mehr so schlimm aus. Einen Konflikt auszuhalten und durchzustehen ist also verdammt schwer. Ich habe keine Strategien. Und in der Zukunft einfach Konflikte zu vermeiden kann ja nicht die Lösung sein. Dabei kommt oft so viel Aggression und Wut in mir hoch, dass ich nicht weiß, wohin damit. Früher hab ich alles weggesüchtelt. Inzwischen staut sich alles. Ich würde gerne eine Raucher-Selbsthilfegruppe oder so etwas besuchen, so wie es die anonymen Alkoholiker gibt, um neue Strategien zu erlernen. Allerdings gibt es so etwas für Ex-Raucher nicht, und selbst wenn es das gäbe, könnte ich mit Baby und Kleinkind nicht zu solchen Terminen, seufz.
 
Hallo Wienerin,

erstmal :welc77 hier les dich ein und stelle fest du bist sicher nicht allein. Eine reine Nichtraucherselbsthilfegruppe kenne ich jetzt so auch nicht, allerdings sind Gruppen mit Schwerpunkt Sucht und Psychische Auswirkung offen für alle Art von Sucht. Aber auch hier mit dem Forum bist in einem Bereich gelandet der ähnlich wirkt und helfen kann wie eine Selbsthilfegruppe.

Deine Wut kann man in deinen Posts regelrecht spüren, nur warum bist du so wütend? Für sein Leben und wie er es gestaltet ist jeder für sich alleine Verantwortlich und nur sich selber kann der Mensch ändern und meist ändert sich dann auch das Umfeld. Als Mutter möchte man ja sein Kind am liebsten vor allem schützen, aber das wirst nicht schaffen. Solange Sie klein sind, kannst sie vielleicht von vielen fernhalten, spätestens wenn Sie lesen können, werden Sie in Schaufenstern, Fernsehern und Co. die ganze Bandbreite des Lebens erfahren.

Meistens hat die Wut aber mit einem selber auch was zu tun, viele sind auch auf sich selber wütend, weil Sie Jahrelang ohne Sinn und Verstand der Sucht gefröhnt haben, ohne Rücksicht auf Irgendjemand und Irgendwas und hinter der Wut steckt dann manchmal auch die Scham das man ja selber nicht besser war und so vieles gerne ungeschehen machen würde wollen. Wut ist oft auch ein Ausdruck der Hilflosigkeit die einem überkommt, wenn man merkt die Welt kann ich gar nicht ändern.

Tja und was mache ich nun mit der Wut? Wer es schafft lässt diese nicht an seine Umwelt aus, sondern lenkt die Energie in etwas sinnvolles, macht einen richtig schnellen Spaziergang, schmeisst und haut Kissen an die Wand, faltet Zeitungen und versucht die so oft es geht zu zerreissen. Wenn der erste Impuls vorbei ist, kann man auch schauen was man machen kann um die Situation zu verbessern. Den anderen kann ich nicht ändern, aber ich kann sie bitten bei mir Zuhause nicht zu Rauchen und wenn die Not so gross ist, dafür auf die Strasse zu gehen, ich kann in Nichtraucherlokale gehen und ich kann die Aufmerksamkeit auf etwas anderes lenken als das Rauchen.

Gerade in der Anfangsphase des NMR dreht sich im Kopf noch alles um das Thema Raucher und damit sieht man auf der Strasse auch nur Raucher ist ein bischen so, wie wenn man Schwanger ist und darauf die Aufmerksamkeit lenkt und nur noch Schwangere sieht. Lenke deine Aufmerksamkeit also auf das was dir gut tut, auf deine Kinder, auf die Spielgruppe oder oder.

Ich kann dir nur sagen, keiner Raucher hört auf zu Rauchen, weil du ihm deine Wut spüren lässt, wenn du Pech hast wird er provokativ überall da weiter rauchen wo es erlaubt. ist.

Ich wünsche dir eine gehörige Portion Gelassenheit.

Lieben Gruß

Mickie
 
Wienerin,

So wie ich das verstehe, hast Du durch die Zigarette Konflikte "weggedrückt", man könnte auch sagen, vermieden.
Jetzt siehst Du nicht mehr vernebelt und merkst, Du musst was neues Lernen. Und Du sagst auch, es staut sich viel auf.
Ich würde mal sagen, das ist sicher nicht gut.
Wenn Du willst, probiers mal mit: Maul auf und raus damit. Draussen im Wald Bäume anschreien kann gut tun. Oder vielleicht auch denen was verbal um die Ohren wickeln, die das verursachen? Einfach mal sich ausprobieren? Jetzt ist der ideale Zeitpunkt. "Ich bin grade auf Nikotinentzug" wird öfter verständnisvoll akzeptiert, als Du glauberst. Hier bringt ausprobieren die Erfahrung, nicht theoretisieren.
Und dann natürlich das Forum hier. Mach Dein ganz eigenes Tagebuch auf, wenn Du willst, und speib Dich dort mal so richtig aus. Passiert sehr oft hier, und keine Angst, wir sind hier schon was gewohnt. Und manchmal kommt ja jemand mit einer guten Idee oder genau dem einen Wort oder Satz vorbei, den man grad braucht. Nur Mut, Du willst das schaffen.

Alles Liebe,
Robert
 
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