Hallo Dieter,
Wenn ich deine Beiträge so lese fühle ich an etwas erinnert, was ich mal gelesen habe: "Die Stärke einer Sucht lässt sich nicht daran festmachen, wie leicht oder schwer es ist, aufzuhören, sondern nur daran, wie schnell man wieder voll dran hängt, wenn man wieder anfängt." (sinngemäß zitiert,weiß nicht mehr den Autor).
Vielleicht fällt es dir auch zu leicht, so dass du leichtsinnig wirst und so denkst "och ja,ich kann ja wieder aufhören". Aber denk dran: auch wenn du es schon 10 mal geschafft hast, es gibt keine Garantie, dass du es beim elften Mal auch schaffst.
Und was erhoffst du dir vom Rauchen einer Zigarette auf einer Party? Mehr Geselligkeit? Mehr gute Laune oder Gemütlichkeit? ...oder was auch immer. Und jetzt sei mal ehrlich: konnte diese Zigarette diese Erwartung jeweils erfüllen?
Außer dass ich "trockener Raucher" bin,bin ich ja auch trockener Alkoholiker. Wir sagen bei uns in solchen Fällen, dass jemand nicht trocken ist,sondern nur eine Trinkpause macht. Aufs Rauchen übertragen würde ich bei dir sagen, du hast bisher nicht wirklich (aus voller Überzeugung) aufgehört, sondern jeweils nur Rauchpausen eingelegt, kann das sein?
Ich würde einmal die Motivation "für den Marathonlauf" aufzuhören in die selbe Kategorie einordnen wie "für den Partner", u.s.w. aufhören:
Sobald der Grund entfällt (Marathon ist gelaufen, Partnerschaft ist zerbrochen, u.s.w.) ist auch die Motivation weg.
Die beste Motivation ist wenn du für DICH und deine Freiheit aufhörst ohne jegliche weitere Verknüpfungen (was natürlich nicht heißen soll dass du nicht über das gesparte Geld, die nicht mehr stinken Klamotten u.s.w. freuen darfst,im Gegenteil, aber eben als positive Begleiterscheinung, nicht als Hauptmotivation).
Trotzdem auch von mir meinen Respekt zu deinen sportlichen Leistungen. Aber mal eine Frage: hast du in deinen Rauchphasen gar keinen Sport getrieben oder nur etwas weniger intensiv?
Ich habe es bislang nur bis zum Halbmarathon (letzes Jahr, diese Jahr wird er möglicherweise wegen Corona entfallen bzw. Chancen auf Startplatz wegen Teilnehmerbeschränkung gering). Marathon reizt mich ja irgendwie auch, aber Halbmarathon hat nun mal für mich mehrere Vorteile: ich brauche mich nicht großartig Vorbereiten weil ich ohnedies ein bis zweimal die Woche 18 km am Stück laufe, manchmal auch 25 aber nicht oft. Meine einzige Vorbereitung besteht also darin, ein paar Tage vorher eben nicht zu Trainingszwecken zu laufen. Außerdem möchte ich auch eine halbwegs anständige Zeit abliefern und beim Marathon müsste ich wahrscheinlich viel Aufwand reinstecken um mehr zu erreichen als "einfach nur laufend anzukommen" ...daher auch nochmal Respekt. Außerdem kann ich hier zum Halbmarathon mit dem Fahrrad hin und zurück fahren,habe also weder Stress mit Umziehen vor Ort, noch mit ÖPNV noch mit Parkplatzsuche.
Aber einmal im Leben sollte ein Marathon vielleicht doch sein .
Aber ich schweife vom Thema ab...
Ich würde dir empfehlen, ein bisschen hier zu bleiben, dich durch die Beiträge zu lesen und ab und an mal zu schreiben,wie es dir so ergeht. Es ist bei jeder Sucht sehr hilfreich sich mit anderen ehemals Süchtigen auszutauchen.
Das gilt fürs Rauchen genau so wir z.B. für Alkohol.
Liebe Grüße
Frank