Stollentroll
Well-known member
- Mitglied seit
- 2 März 2012
- Beiträge
- 2.267
- Bewertungen
- 1
Beim Rauchstopp gibt es im Wesentlichen 2 Gruppen, die oft nicht durch Planung, sondern aus einem Bauchgefühl heraus gewählt wurden:
Der kalte Entzug wird oft gewählt, weil die angehenden NMR oft gehört haben "Man kann es nur durch den Willen schaffen!", und sich keine Schwäche eingestehen wollen.
Die anderen haben dagegen oft gehört, dass es schwer ist -haben es vielleicht auch schon erlebt- und haben Angst davor.
Das Akzeptieren von Hilfsmitteln ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eines von Konsequenz.
ALLES ist erlaubt, um es zu schaffen!
Es wird viel über Vor- und Nachteile einzelner Mittel gesprochen. Ganz vergessen wird dabei Zb. dass manche Mittel auch nur eine bestimmte Zeit haben, in der sie helfen können, und das manche Mittel keine Entzugshilfs- sondern ganz einfach Nahrungsmittel sind, die bei richtiger Anwendung Gold wert sind.
Zu erst seien die einfachsten Hilfsmittel erwähnt:
1. Zucker
Zucker hilft immer die Stimmung anzuheben. Die Wirkung wird oft unterschätzt, aber Zucker macht tatsächlich glücklich.
Jede Depri-Phase ist hart; solange man Zucker zu sich nimmt werden zumindest die ursprünglichen Rezeptoren versorgt; man fühlt sich mies, kann es aber ertragen. Ohne Zucker kann aus der Phase eine ausgewachsene Depression werden. Schlimmer wird es allenfalls, wenn Zuckerersatzstoffe gegessen werden:
Der Körper versteht diese als Ankündigung für Zucker; Insulin wird erzeugt, und es kommt: NICHTS!
Ein extremer Hunger, der auch als Schmacht empfunden werden kann ist eine zusätzliche Folge. Für unsere Figurbewussten:
Bei einer Studie (Anfang der 90er) wurde einer Gruppe Probanden morgens ein normaler Joghurt gegeben, die anderen einen mit einem Zuckerersatzstoff.
Trotz der so gesparten 60 Kalorien haben die Probanden mit dem Ersatzstoff im Schnitt rund 200 Kalorien mehr am Tag zu sich genommen...
Für die ersten Tage eignen sich insbesondere Möhren und Paprikastreifen - diese haben einen recht hohen Fruchtzuckergehalt, aber weniger Kalorien als "Süsskram"
2. Schokolade
Ebenfalls wirksam sind Kakao-Produkte; nicht ohne Grund ist Schokolade als Nervennahrung bekannt. Wirkt aber nur Stimmungsaufhellend, nicht beruhigend. Deshalb ideal für die Depressiven Phasen.
3. Chilis
Capsaicin - der Wirkstoff aus Chilis erzeugt Endorphine, je schärfer desto mehr.
Es wirkt sowohl stimmungsaufhellend als auch "aufweckend", deshalb über den kompletten Entzug verwendbar.
Chilis sind kalorienarm.
4. Chinaöl, Fishermans Friends, Kaugummis, Weingummi
Diese Mittel dienen insbesondere der Beschäftigung, dem Abbruch mit dem Habitus. Sind gut verwendbar über die komplette Zeit; während der Depri-Phasen helfen sie aber wenig.
5. Lakritz
Lakritz steht eigentlich wie Weingummi als Habitus-Mittel da. Es gibt aber Sonderfälle: Wenn die gewohnte Zigarettenmarke stark mit Salmiak versetzt wurde (M..........) ist ein starker Bezug zu Lakritz gegeben.
Hilfreich insbesondere in der ersten Zeit.
Ausprobieren!
6. Nikotinhaltige Hilfsmittel:
Diese dienen im wesentlichen 2 Zielen; dem Überwinden der ersten Phase mit dem körperlichen Entzug und bei längerer Anwendung auch dem Überstehen der ersten Depri-Phasen.
Da die eigentliche Sucht damit nicht sofort überwunden wird, ist es zwingend notwendig, Reserven zu besitzen, um eine Attacke überstehen zu können.
Vorzeitiges Absetzen wirkt sich oftmals katastrophal aus.
Nach bereits erfolgtem körperlichem Entzug sind N-haltige Mittel kontraproduktiv.
Die Depri-Phasen werden nicht verhindert oder erleichtert, sondern verzögert.
Man kann in Pflaster, Kaugummis, Inhaler und E-Zigaretten unterscheiden.
a) Pflaster: Vorteil ist der Bruch mit dem Habitus. Es findet keinerlei orale Aufnahme mehr statt. Darüber hinaus findet eine gleichmäßige Versorgung mit Nikotin statt.
Nachteilig sind dabei die langsame Versorgung und das daraus resultierende Fehlen einer möglichen Schnellversorgung (Attackenbekämpfung).
Häufige Nebenwirkung sind allergische Reaktionen auf den Klebstoff des Pflasters.
b) N-Kaugummi: Vorteilhaft ist die spontane Anwendbarkeit als Schmachtbekämpfung. Wird allerdings oft als unangenehm empfunden, erzeugt oftmal Sodbrennen.
c) Inhaler: Recht teures medizinisches Hilfsmittel, das durch seine Nähe zum Rauchen sowohl gut anschlägt als auch den Erfolg gefährdet. Sehr schnell wirkend.
d) E-Zigarette (N-haltig): Vergleichbar mit dem Inhaler, jedoch weniger genau untersucht. Wegen Geschmacksstoffen und Temperatur angenehmer.
7. Medizinische Hilfsmittel:
Diese dienen in erster Linie der Überwindung des Habitus - ein körperlicher Entzug findet nicht statt, die Phasen werden herausgezögert.
Im wesentlichen sind 2 Arten geläufig:
Vareniciclin (Champix) und Cytisin (Tabex)
Beide Stoffe sind eng miteinander verwandt; V ist künstlichen, C pflanzlichen Ursprungs.
Die eigentliche Wirkung beruht auf einer Blockade der Rezeptoren, woduch Rauchen an Wirkung verliert, zT. sogar für Übelkeit sorgt.
C ist auf dem deutschen Markt nicht zugelassen, kann jedoch über Polen per ebay bezogen werden; das diese Kanäle nicht als allzu sicher gelten können sei hervorgehoben.
C ist deutlich günstiger als V.
Beide Wirkstoffe haben ihre Wirksamkeit erwiesen.
C. wird im Ostblock bereits seit Jahrzenten verwendet; eine umfangreiche Versuchsreihe steht noch aus.
Aufgrund der engen Verwandschaft ist davon auszugehen, dass viele der Nebenwirkungen sich ähneln, jedoch aufgrund der uneinheitlichen Tests nicht angezeigt wurden.
C ruft definitiv verstärkt Übelkeit hervor.
V. kann depressive Stimmungen verursachen, selbst Suizidversuche hat es gegeben.
8. Sport
Sport sorgt für Endorphine, und das in gewaltigem Maße.
Ist über die gesamte Zeit anwendbar und wirkt bis zu 36 Stunden.
Kann allerdings im Übermass den Abbau der Rezeptoren verhindern - beim Aufhören mit dem Sport stehen Depri-Phasen an.
9. N-freie E-Zigaretten
Diese dienen dem Überwinden des Habitus. Sie können weder gegen Verstimmungen noch gegen körperliche Entzugserscheinungen wirken.
Durch die Nähe zum Rauchen sind sie recht effektiv gegen späte Schmachtattacken, jedoch auch sehr riskant bezüglich Rückfällen.
Leider oftmals falsche Inhaltsangaben und ungeklärte Gesundheitsrisiken.
10. N-freie Zigaretten (Kräuteretten). Sind in Wirksamkeit, Vor- und Nachteilen mit den E-Zigaretten vergleichbar, sind jedoch unangenehm im Geschmack, dadurch weniger suchtgefährdend. Definitiv Krebserregend (Andere Schadstoffe des Tabaks sind vorhanden)
Ausnahmslos jedes der genannten Hilfsmittel hat Verwendung gefunden und zum Entzug von Rauchern effektiv beigetragen.
Obwohl das eine oder andere weniger "gut" erscheint - ihren Platz haben
sie alle!
__________________________________________________________________
Bitte nicht für den Inhalt peitschen - sinnvolle Kommentare nehme ich mit auf - und lasse mich auch überstimmen
Der kalte Entzug wird oft gewählt, weil die angehenden NMR oft gehört haben "Man kann es nur durch den Willen schaffen!", und sich keine Schwäche eingestehen wollen.
Die anderen haben dagegen oft gehört, dass es schwer ist -haben es vielleicht auch schon erlebt- und haben Angst davor.
Das Akzeptieren von Hilfsmitteln ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eines von Konsequenz.
ALLES ist erlaubt, um es zu schaffen!
Es wird viel über Vor- und Nachteile einzelner Mittel gesprochen. Ganz vergessen wird dabei Zb. dass manche Mittel auch nur eine bestimmte Zeit haben, in der sie helfen können, und das manche Mittel keine Entzugshilfs- sondern ganz einfach Nahrungsmittel sind, die bei richtiger Anwendung Gold wert sind.
Zu erst seien die einfachsten Hilfsmittel erwähnt:
1. Zucker
Zucker hilft immer die Stimmung anzuheben. Die Wirkung wird oft unterschätzt, aber Zucker macht tatsächlich glücklich.
Jede Depri-Phase ist hart; solange man Zucker zu sich nimmt werden zumindest die ursprünglichen Rezeptoren versorgt; man fühlt sich mies, kann es aber ertragen. Ohne Zucker kann aus der Phase eine ausgewachsene Depression werden. Schlimmer wird es allenfalls, wenn Zuckerersatzstoffe gegessen werden:
Der Körper versteht diese als Ankündigung für Zucker; Insulin wird erzeugt, und es kommt: NICHTS!
Ein extremer Hunger, der auch als Schmacht empfunden werden kann ist eine zusätzliche Folge. Für unsere Figurbewussten:
Bei einer Studie (Anfang der 90er) wurde einer Gruppe Probanden morgens ein normaler Joghurt gegeben, die anderen einen mit einem Zuckerersatzstoff.
Trotz der so gesparten 60 Kalorien haben die Probanden mit dem Ersatzstoff im Schnitt rund 200 Kalorien mehr am Tag zu sich genommen...
Für die ersten Tage eignen sich insbesondere Möhren und Paprikastreifen - diese haben einen recht hohen Fruchtzuckergehalt, aber weniger Kalorien als "Süsskram"
2. Schokolade
Ebenfalls wirksam sind Kakao-Produkte; nicht ohne Grund ist Schokolade als Nervennahrung bekannt. Wirkt aber nur Stimmungsaufhellend, nicht beruhigend. Deshalb ideal für die Depressiven Phasen.
3. Chilis
Capsaicin - der Wirkstoff aus Chilis erzeugt Endorphine, je schärfer desto mehr.
Es wirkt sowohl stimmungsaufhellend als auch "aufweckend", deshalb über den kompletten Entzug verwendbar.
Chilis sind kalorienarm.
4. Chinaöl, Fishermans Friends, Kaugummis, Weingummi
Diese Mittel dienen insbesondere der Beschäftigung, dem Abbruch mit dem Habitus. Sind gut verwendbar über die komplette Zeit; während der Depri-Phasen helfen sie aber wenig.
5. Lakritz
Lakritz steht eigentlich wie Weingummi als Habitus-Mittel da. Es gibt aber Sonderfälle: Wenn die gewohnte Zigarettenmarke stark mit Salmiak versetzt wurde (M..........) ist ein starker Bezug zu Lakritz gegeben.
Hilfreich insbesondere in der ersten Zeit.
Ausprobieren!
6. Nikotinhaltige Hilfsmittel:
Diese dienen im wesentlichen 2 Zielen; dem Überwinden der ersten Phase mit dem körperlichen Entzug und bei längerer Anwendung auch dem Überstehen der ersten Depri-Phasen.
Da die eigentliche Sucht damit nicht sofort überwunden wird, ist es zwingend notwendig, Reserven zu besitzen, um eine Attacke überstehen zu können.
Vorzeitiges Absetzen wirkt sich oftmals katastrophal aus.
Nach bereits erfolgtem körperlichem Entzug sind N-haltige Mittel kontraproduktiv.
Die Depri-Phasen werden nicht verhindert oder erleichtert, sondern verzögert.
Man kann in Pflaster, Kaugummis, Inhaler und E-Zigaretten unterscheiden.
a) Pflaster: Vorteil ist der Bruch mit dem Habitus. Es findet keinerlei orale Aufnahme mehr statt. Darüber hinaus findet eine gleichmäßige Versorgung mit Nikotin statt.
Nachteilig sind dabei die langsame Versorgung und das daraus resultierende Fehlen einer möglichen Schnellversorgung (Attackenbekämpfung).
Häufige Nebenwirkung sind allergische Reaktionen auf den Klebstoff des Pflasters.
b) N-Kaugummi: Vorteilhaft ist die spontane Anwendbarkeit als Schmachtbekämpfung. Wird allerdings oft als unangenehm empfunden, erzeugt oftmal Sodbrennen.
c) Inhaler: Recht teures medizinisches Hilfsmittel, das durch seine Nähe zum Rauchen sowohl gut anschlägt als auch den Erfolg gefährdet. Sehr schnell wirkend.
d) E-Zigarette (N-haltig): Vergleichbar mit dem Inhaler, jedoch weniger genau untersucht. Wegen Geschmacksstoffen und Temperatur angenehmer.
7. Medizinische Hilfsmittel:
Diese dienen in erster Linie der Überwindung des Habitus - ein körperlicher Entzug findet nicht statt, die Phasen werden herausgezögert.
Im wesentlichen sind 2 Arten geläufig:
Vareniciclin (Champix) und Cytisin (Tabex)
Beide Stoffe sind eng miteinander verwandt; V ist künstlichen, C pflanzlichen Ursprungs.
Die eigentliche Wirkung beruht auf einer Blockade der Rezeptoren, woduch Rauchen an Wirkung verliert, zT. sogar für Übelkeit sorgt.
C ist auf dem deutschen Markt nicht zugelassen, kann jedoch über Polen per ebay bezogen werden; das diese Kanäle nicht als allzu sicher gelten können sei hervorgehoben.
C ist deutlich günstiger als V.
Beide Wirkstoffe haben ihre Wirksamkeit erwiesen.
C. wird im Ostblock bereits seit Jahrzenten verwendet; eine umfangreiche Versuchsreihe steht noch aus.
Aufgrund der engen Verwandschaft ist davon auszugehen, dass viele der Nebenwirkungen sich ähneln, jedoch aufgrund der uneinheitlichen Tests nicht angezeigt wurden.
C ruft definitiv verstärkt Übelkeit hervor.
V. kann depressive Stimmungen verursachen, selbst Suizidversuche hat es gegeben.
8. Sport
Sport sorgt für Endorphine, und das in gewaltigem Maße.
Ist über die gesamte Zeit anwendbar und wirkt bis zu 36 Stunden.
Kann allerdings im Übermass den Abbau der Rezeptoren verhindern - beim Aufhören mit dem Sport stehen Depri-Phasen an.
9. N-freie E-Zigaretten
Diese dienen dem Überwinden des Habitus. Sie können weder gegen Verstimmungen noch gegen körperliche Entzugserscheinungen wirken.
Durch die Nähe zum Rauchen sind sie recht effektiv gegen späte Schmachtattacken, jedoch auch sehr riskant bezüglich Rückfällen.
Leider oftmals falsche Inhaltsangaben und ungeklärte Gesundheitsrisiken.
10. N-freie Zigaretten (Kräuteretten). Sind in Wirksamkeit, Vor- und Nachteilen mit den E-Zigaretten vergleichbar, sind jedoch unangenehm im Geschmack, dadurch weniger suchtgefährdend. Definitiv Krebserregend (Andere Schadstoffe des Tabaks sind vorhanden)
Ausnahmslos jedes der genannten Hilfsmittel hat Verwendung gefunden und zum Entzug von Rauchern effektiv beigetragen.
Obwohl das eine oder andere weniger "gut" erscheint - ihren Platz haben
sie alle!
__________________________________________________________________
Bitte nicht für den Inhalt peitschen - sinnvolle Kommentare nehme ich mit auf - und lasse mich auch überstimmen