Suchtverlagerung

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Mickie

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Hallo Ihr Lieben,

ich merke immer wieder dass das Thema Suchtverlagerung für viele entweder gar nicht wahrgenommen wird oder verharmlost wird. Leider ist eine Verlagerung in den seltensten Fällen wirklich unproblematisch.

Dabei muss man aber auch die verschiedenen Suchtverlagerungen vielleicht erstmal kennen.

Die erste Form aus meiner Sicht die reine Technikänderung oder leichte Verlagerung ist die, wenn ich den Suchtstoff nur anders zu mir nehme.

Sprich bei uns Rauchern wäre es weg von der Ziggi, zur E-Ziggi mit Nikotin, zum Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi, Nikotinbonbon oder welche Möglichkeit es noch gibt das Nikotin zu sich zu nehmen. Manchmal ist dieser Schritt gut um das Ausschleichen zu erleichtern, aber grundsätzlich bleibt man vom gleichen Stoff Nikotion abhängig. Ich kenne etliche ehemals Ziggi-Raucher, die heute extreme E-Dampfer sind und wenn das nicht gehen würde, sofort wieder zur Ziggi greifen täten um den Nikotinspiegel hoch zu halten.

Wer den Umstieg auf eine andere Methode macht um dann Nikotin auszuschleichen, sollte diesen Prozess innerhalb von 4 Wochen angegangen sein, ansonsten darf der Versuch i.d.R. als gescheitert angesehen werden damit aufgehört zu haben. Wie gesagt dabei gehts darum das man begonnen hat auszuschleichen, nicht darum den Prozess beendet zu haben, die Dosis sollte halt niedriger geworden sein.

Die zweite Form der Suchtverlagerung ist die offensichtliche.

Gerade bei den Substanz bezogenen Süchten taucht die schnell auf, die meisten erlegen dabei der Esssucht in dem Sie nämlich ihre Rituale des Rauchens, Alkohol trinkens etc. damit kompensieren das Sie sich etwas in den Mund schieben. Ab wann diese Verlagerung ein Problem wird, ist sicher abhängig davon wie die Person sich und sein Körpergefühl wahrnimmt. Wer aber mal so rückblickt erlebt viele Nmr die wieder Raucher werden, wenn die Gewichtskurve einen persönlichen Moment durchschritten hat sieht vielleicht die Tücken.

Eine offensichtliche Suchtverlagerung geschieht eben immer dann wenn ich mit der einen Sucht aufhöre und eine neue mir aufbaue, der ein oder andere wird auch in die Spielesucht oder Internetsucht getrieben, weil er statt Ziggi aufmal ständig ein kleines Spiel spielen muss oder schnell mal lesen muss und dann da schreibt und schreibt.

Bei der offensichtlichen Suchtverlagerung wird zwar der Suchtstoff weggelassen, ein neuer aber Zeitgleich aufgebaut. Bei allem nicht lebensnotwendigem (Essen müssen wir eben alle) kann man seine Suchtgefahr testen in dem man das nicht lebensnotwendige eine Woche weglässt. Wer hier als NMR durchgehalten hat, weiss das die erste Woche die Höllenwoche war, wenn er das nun mit dem Internet so erlebt, dem Spielen, dem Sport machen etc. sollte sein Verhalten genau anschauen.

Wer diese Suchtverlagerung erkennt und akzeptiert, dem fällt es meist leichter daraus auszusteigen, denn er muss meist nur die Routine durchbrechen (ist auch nicht immer leicht ich weiss) und diese neue Leere einfach mal zulassen.

Als ich aufgehört habe zu Rauchen, war für mich das spannenste und merkwürdigste zu gleich, was mache ich auf mal in dem Moment wo ich sonst geraucht habe. Erstmal war bei mir planlose Leere da und ich stand ungelogen da und jetzt? Ich habe mir dann mal die für mich da noch "merkwürdigen" Nichtraucher angeschaut, die blieben z.B. nach dem Essen noch einfach entspannt sitzen, die mussten ohnehin nicht ständig hetzen um die Zeit rauszubekommen um noch eine Rauchen zu gehen. Irgendwann kam beim Beobachten der Moment hey ich gebe ja gar nichts auf, sondern gewinne etwas dazu.

Dieses mal zur Anregung, zur versteckten Suchtverlagerung werde ich die Tage mal etwas schreiben.

Gruss Mickie
 
Die versteckte Suchtverlagerung, so nenne ich sie immer, einfach weil sie nicht sofort da ist, oft erst sehr viel später beginnt oder später ihr Gesicht zeigt.

Die versteckte Suchtverlagerung ist regelmäßig Thema bei uns in der Selbsthilfegruppe, denn sie taucht bei allen Arten von Suchtis auf, aber sie passiert auch vielen anderen die bestimmte Gefühle nicht zulassen wollen bzw. sich mit bestimmten Themen nicht auseinandersetzen wollen.

Der Anfang eines Suchtstopps ist hart, wird aber mit Motivation angegangen und so manche Hürde wird alleine dadurch genommen auch die erste Zeit danach wenn der Druck weg ist, das Leben als toll empfunden wird, der Geruchssinn zelebriert wird und irgendwann kommt dann der Alltag da wo es egal ist ob man die Woche geschafft hat, ne Schnapszahl erreicht etc. Man lebt gut ohne seine Sucht und denkt immer weniger an Sie. Und dann schnappt die Falle zu, eine Stresssituation entsteht, den Griff zur Ziggi wird verwehrt aber der Kopf schreit nach einer Gegenreaktion er will das man mit Dopamin belohnt wird, ein Problem taucht auf, es erinnert an was und man möchte es nicht genau anschauen.

Hier im Forum gibt es die 3-Monatskrise, 6-Monatskrise, 9-Monatskrise etc. Stolpersteine wo viele nochmal in die Sucht der Ziggi geraten und einige auch noch viel später, andere umschiffen Sie und ein Teil wird in die versteckte Suchtverlagerung geraten. In diesen Krisen oder bei entsprechenden Krisen ist das Verlangen nach Ersatz so groß das sie dort ihre Gefühle kompensieren müssen und mit einem schadhaften Verhalten beginnen.

In der Selbsthilfegruppe haben wir inzwischen es so oft erlebt dass es für uns als echter Gefahrenpunkt angesehen wird. Denn man kompensiert nicht mehr die Sucht an sich, sondern einen Teil aus der Sucht, einen Punkt wo man noch nicht bereit ist in die Tiefe zu schauen. Dabei werden die einen die Gefühle mit Essen kompensieren, andere die vielleicht den Kick, den Siegesrausch etc. brauchen versuchen dieses durch extremes Spielen im Internet, riskante Sportarten ausleben. Wer einmal süchtig war, baut bei diesen Dingen schnell eine neue Sucht auf und merkt sie oft erst so spät, nämlich dann wenn das Umfeld einen darauf anspricht, sich abwendet etc.

Wir haben aber auch eine positive Erfahrung gemacht, dass man diesen schleichenden Prozess zu späteren Zeiten gut händeln kann, wenn einem dieses bewusst ist. Unsere Gruppe hat seit dem das Feedbackvierteljahr eingeführt. Einmal pro Quartal gibt es bei uns einen Rückblick auf das was gut lief, was lief nicht so, gibt es etwas was man seit dem anders macht, wie fühlt man sich. Insbesondere der Blick auf die Gefühle und neue Handlungsmuster hilft oft neue Süchte zu vermeiden.
Auch als NMR würde ich jedem empfehlen sich selber mal Feedback zu geben, wem einmal pro Quartal zu viel ist, sollte es einmal im halben Jahr machen um neuen schadhaften Verhalten erst gar keine Chance zu geben.

Kenne Dich, kenne deine Sucht, kenne die Gefahren und du kannst der Sucht und der Gefahren ein Schnippchen schlagen und Dich immer freier fühlen.

Lieben Gruss Mickie
 
Wir haben aber auch eine positive Erfahrung gemacht, dass man diesen schleichenden Prozess zu späteren Zeiten gut händeln kann, wenn einem dieses bewusst ist.
Das kann ich nur bestätigen.
Was ich verstehe, kann ich besser handhaben.
Deshalb versuche ich jeweils bei diesen Krisen, den Rezeptorenabbau zu erwähnen (mal als Beispiel) und auf die Erklärung dazu mindestens zu verweisen.
Mir langt es nicht zu wissen "Hüte dich vor der Dreiwochenkrise"- das geht mir zu sehr ins Unerklärliche, aber Hinzunehmende.

Den Gedanken mit dem Feedback in gewissen Zeitabständen finde ich sehr sehr gut.
Da hilft dann schriftlich Niedergelegtes, wie zum Beispiel ein NMR-Tagebuch.

:danke für diesen hilreichen Beitrag!
 
Guten Morgen,

Mickie, du hast Recht - das Thema ist nach dem Rauchstopp sehr interessant und aktuell.

Ich habe auch eine neue Sucht - Geld verdienen.

LG
Schildi
 
Oh Menno...ich sollte intensiver lesen, dann würden mir solche (und andere) sehr guten Beiträge nicht entgehen.

Tolle Texte finde ich hier und ich möchte dazu nur beitragen, Tom wird jubilieren, das mir geholfen hat mich nicht "zu verlagern",
Aussagen z.B. von Allen Carr (Siehe Banner)

Ich muss nichts ersetzen, ich habe einfach nur aufgehört zu rauchen!

DAs hat gezündet bei mir und ich habe nach meinen Rauchstopp, nicht wirklich zugenommen. Ich denke es waren 5-6 KG,wobei das aber auch
mit der Umstellung zutun hatte, die nun wieder weg sind.

Man sollte sich aber auch realisieren, dass man einen gewaltigen körperlichen Prozess beginnt, der Veränderungen schafft, solche und solche.
Man sollte sich aber immer unter Beobachtung halten und das eigene Tun bewußt registrieren und wahrnehmen, ggf. den Partner mit involvieren.
Selbstkontrolle ist ein wichtiger Punkt!

LG Jörg
 
Hi Jörg,

ich finde euch Männer echt klasse...
ich habe nach meinen Rauchstopp, nicht wirklich zugenommen. Ich denke es waren 5-6 KG,
Für die meisten Frauen dürfte eine Gewichtszunahme in dem Rahmen bedeuten, das jeder Diätplan zumindest studiert wird, egal ob Kohlsuppendiät, Weight Wachers etc.

Tja das man grundsätzlich nichts ersetzen muss ja, aber viele wissen dennoch nicht was sie aufmal mit der Zeit so anstellen sollen und geduld für den Prozess der Reinigung in unserem Körper mögen auch die wenigsten aufbringen wenn ich hier so querlese.

Ein Motto gegen die Suchtverlagerung wäre vielleicht, lebe bewusst den Moment, wenn du gehst gehe nur, wenn du isst isst du nur und wenn du eine Kartoffel schälst tue nichts anderes ausser diese ganz bewusst schälen.

Lieben Gruss

Mickie
 
Mickie meinte:
Hallo Ihr Lieben,

ich merke immer wieder dass das Thema Suchtverlagerung für viele entweder gar nicht wahrgenommen wird oder verharmlost wird. Leider ist eine Verlagerung in den seltensten Fällen wirklich unproblematisch.

Dabei muss man aber auch die verschiedenen Suchtverlagerungen vielleicht erstmal kennen.

Die erste Form aus meiner Sicht die reine Technikänderung oder leichte Verlagerung ist die, wenn ich den Suchtstoff nur anders zu mir nehme.

Sprich bei uns Rauchern wäre es weg von der Ziggi, zur E-Ziggi mit Nikotin, zum Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi, Nikotinbonbon oder welche Möglichkeit es noch gibt das Nikotin zu sich zu nehmen. Manchmal ist dieser Schritt gut um das Ausschleichen zu erleichtern, aber grundsätzlich bleibt man vom gleichen Stoff Nikotion abhängig. Ich kenne etliche ehemals Ziggi-Raucher, die heute extreme E-Dampfer sind und wenn das nicht gehen würde, sofort wieder zur Ziggi greifen täten um den Nikotinspiegel hoch zu halten.


Gruss Mickie

Hallo Mickie,

du machst dir ja viele Gedanken um die Suchtverlagerung, alle Achtung.
Dennoch solltest du erst einmal erklären was du unter Sucht verstehst, bevor du von Suchtverlagerung sprichst, oder?
Zudem gilt es das Ziel "Rauchfrei" zu erreichen und wenn dies mit einer weitaus weniger gefährlichen Abhängigkeit geschehen sollte, dann sollte es jedem selber überlassen bleiben ob er oder sie mit der neuen möglichen Abhängigkeit gut zurecht kommt, oder ob ein weiterer Leidensdruck wie beim Rauchen aufgebaut wird.
Das Motto des Forums ist doch, ich zitiere:

"...Wir alle- gemeinsam gegen das Rauchen....

...Wir kämpfen nicht GEGEN die Sucht/Nikotin,
sondern FÜR ein gesundes, rauchfreies Leben,
mit mehr Atemluft und Lebenslust.
[...]
(Das "Gegen" in "nicht GEGEN" ist ja sogar noch richtig dick hervorgehoben worden!)

Wenn dies beispielsweise mit Kartoffelchips funktioniert, ist das doch kein Problem, solange keine Fettleibigkeit mit einem körperlichen oder sehlischen Leidensdruck erfolgt.
Auch sind bestimmte Handlungsrituale die der Mensch zweifelsohne braucht, noch lange keine Suchtherscheinungen!
Um eine Sucht, eine wirkliche Sucht wie die Zigarettensucht zweifelsfrei dagnostizieren zu können, bedarf es geschultes medizinisches Fachpersonal und das kann kein Nichtmediziner -also ein medizinischer Leie-, sein!
Als Leie kann man sich auch auf diesem Gebiet weiterbilden und das sollte man auch unbedingt tun wenn man über das Thema Sucht referiert.
Und man sollte dann schon einschlägige Fachliteratur bemühen und sich dann mit diesem Thema auseinander zu setzen.
Es gibt genügend fundierte Wissenschaftliche Abhandlungen im Netz über das Thema Sucht.

So habe ich in deinen Beiträgen eklatante Fehler entdeckt und den gravierensten, zitiert.
Ich möchte dir dringend empfehlen dich mit dem Thema Nikotin einmal richtig und vorurteilsfrei auseinander zu setzen.
Glaube mir, dass wird richtig spannent werden. ;)

Ich hoffe jetzt nicht, dir vor den Kopf gestoßen zu haben, das liegt nicht in meiner Absicht.
ich wollte dir nur mal was zum Nachdenken mit auf den Weg geben.

LG
Der Keks.
 
Mickie meinte:
Hallo Ihr Lieben,

ich merke immer wieder dass das Thema Suchtverlagerung für viele entweder gar nicht wahrgenommen wird oder verharmlost wird. Leider ist eine Verlagerung in den seltensten Fällen wirklich unproblematisch.

Dabei muss man aber auch die verschiedenen Suchtverlagerungen vielleicht erstmal kennen.

Die erste Form aus meiner Sicht die reine Technikänderung oder leichte Verlagerung ist die, wenn ich den Suchtstoff nur anders zu mir nehme.

Sprich bei uns Rauchern wäre es weg von der Ziggi, zur E-Ziggi mit Nikotin, zum Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi, Nikotinbonbon oder welche Möglichkeit es noch gibt das Nikotin zu sich zu nehmen. Manchmal ist dieser Schritt gut um das Ausschleichen zu erleichtern, aber grundsätzlich bleibt man vom gleichen Stoff Nikotion abhängig. Ich kenne etliche ehemals Ziggi-Raucher, die heute extreme E-Dampfer sind und wenn das nicht gehen würde, sofort wieder zur Ziggi greifen täten um den Nikotinspiegel hoch zu halten.


Gruss Mickie

Hallo Mickie,

du machst dir ja viele Gedanken um die Suchtverlagerung, alle Achtung.
Dennoch solltest du erst einmal erklären was du unter Sucht verstehst, bevor du von Suchtverlagerung sprichst, oder?
Zudem gilt es das Ziel "Rauchfrei" zu erreichen und wenn dies mit einer weitaus weniger gefährlichen Abhängigkeit geschehen sollte, dann sollte es jedem selber überlassen bleiben ob er oder sie mit der neuen möglichen Abhängigkeit gut zurecht kommt, oder ob ein weiterer Leidensdruck wie beim Rauchen aufgebaut wird.
Das Motto des Forums ist doch, ich zitiere:

"...Wir alle- gemeinsam gegen das Rauchen....

...Wir kämpfen nicht GEGEN die Sucht/Nikotin,
sondern FÜR ein gesundes, rauchfreies Leben,
mit mehr Atemluft und Lebenslust.
[...]
(Das "Gegen" in "nicht GEGEN" ist ja sogar noch richtig dick hervorgehoben worden!)

Wenn dies beispielsweise mit Kartoffelchips funktioniert, ist das doch kein Problem, solange keine Fettleibigkeit mit einem körperlichen oder sehlischen Leidensdruck erfolgt.
Auch sind bestimmte Handlungsrituale die der Mensch zweifelsohne braucht, noch lange keine Suchtherscheinungen!
Um eine Sucht, eine wirkliche Sucht wie die Zigarettensucht zweifelsfrei dagnostizieren zu können, bedarf es geschultes medizinisches Fachpersonal und das kann kein Nichtmediziner -also ein medizinischer Leie-, sein!
Als Leie kann man sich auch auf diesem Gebiet weiterbilden und das sollte man auch unbedingt tun wenn man über das Thema Sucht referiert.
Und man sollte dann schon einschlägige Fachliteratur bemühen und sich dann mit diesem Thema auseinander zu setzen.
Es gibt genügend fundierte Wissenschaftliche Abhandlungen im Netz über das Thema Sucht.

So habe ich in deinen Beiträgen eklatante Fehler entdeckt und den gravierensten, zitiert.
Ich möchte dir dringend empfehlen dich mit dem Thema Nikotin einmal richtig und vorurteilsfrei auseinander zu setzen.
Glaube mir, dass wird richtig spannent werden. ;)

Ich hoffe jetzt nicht, dir vor den Kopf gestoßen zu haben, das liegt nicht in meiner Absicht.
ich wollte dir nur mal was zum Nachdenken mit auf den Weg geben.

LG
Der Keks.
 
Hi Keks,

was ist eine Sucht und wie definiere ich Sucht habe ich hier hinterlegt u.a.

http://www.endlich-nichtraucher-forum.de/viewtopic.php?f=126&t=1570&p=114771#p114771

Hier habe ich aus meiner Laiensicht zum Thema Suchtverlagerung geschrieben.

Sie beinhaltet keine Diagnose über irgendwen hier, noch sage ich das jeder eine Suchtverlagerung betreibt oder dahin gelangen wird.

Eine weitaus weniger gefährliche Abhängigkeit.... Ein interessanter Denkansatz, aber nicht für mich, solange ich von etwas abhängig bin, bin ich nicht frei, solange ich nicht frei bin, habe ich die Sucht an sich nicht besiegt.

Es gibt für mich keine wenger gefährliche Abhängigkeit.

Ansonsten beschäftige ich mich inzwischen seit 6 Jahren mit dem Thema Sucht auf Laien-Ebene
Habe erlebt wie selbst die Schachsucht Familien ruinieren können.

Lieben Gruß einer schmunzelnden Mickie
 
Natürlich kämpfen wir gegen eine Sucht ... Nikotinsucht ... :igitti
Als Belohnung (mit ein bisschen Glück), und demnach unsere Motivation, erwartet uns:
Ein gesundes, rauchfreies Leben, mit mehr Atemluft und Lebenslust.
 
Hallo Mickie, Danke für den Link. Wenn du das mit der "Suchtverlagerung" so für dich entschieden hast, ist das doch völlig OK.
Nur andere verlagern gerne ihr Verhalten um von der Zigarettensucht weg zu kommen und genau da kann ich dir in keinster Weise folgen, da Handlungen die unschädlich sind, durchaus die Berechtigung haben ausgeführt zu werden, um eine Schädlich bis todliche Handlung zu ersetzen. Das hat aber noch lange nichts mit Sucht zu tun, sondern es handelt sich sozusagen um eine Umprogramierung schädigender Hadlungen in ungefährliche.
Ich habe zu diesem Thema einiges erarbeitet, was auch der Grund meiner langen Abwesenheit in diesem Forum war. Ich würde ja gerne so einiges von mir hier posten und auch zwei Blogs von mir hier präsentieren, nur glaube ich kaum, das es auf viel Verständnis hier stoßen würde, nach allem was ich bisher gelesen habe. Drum belasse ich es lieber dabei, nehme Eure Ansichten zur Kenntnis und bleibe lieber zurückhaltend. Es gibt ja noch so einnige andere Themen hier und das Ziel sollte sein, die menschen vom Rauchen abzubringen, denn darin liegt unsere größter gemeinsamme Nenner. ;)
 
Hallo Kekskrümel,

ich fände es schade, wenn deine Sicht hier nicht auch ein Sprachrohr finden würde. Ich glaube nämlich nicht das es die eine Wahrheit gibt.

Ein Verhalten verlagern, hm ich finde das halt gefährlich, denn grundsätzlich gebe ich ja mit dem Rauchstopp nur was auf, verliere nichts.
Richtig ist sicher, wenn ich statt Rauchen, Sport und gesunde Ernährung integriere etwas sehr positives. Es spricht auch nichts dagegen, statt zu Rauchen Gemüse zu essen und in der Anfangsphase sind auch sicher Chips, Schokolade, Bonbons in Unmengen zu konsumieren.

Exessives Schachspielen ist sicher gesünder, als eine Zigarette nach der anderen zu fröhnen und wäre somit vorzuziehen. Ebenso ist es sicher besser jeden Tag Sport zu machen, statt zu Rauchen.

Oberflächlich betrachtet stimmt es und bis zu einem gewissen grad auch tiefergründig.

Schwierig wird es da wo mein neues Verhalten mir im Alltag auch Probleme machte, wie Vernachlässigung von Arbeit, Familie und Freunden beim Schachspielen, das Essen ins derartige Übergewicht schlägt das ich meine Gesundheit ebenso ruiniere oder beim Sport sämtliche Körpersignale missachte.

Die Gradwanderung ist Schmal, aber jeder der mal gehört hat das ein Suchtabhängiger zur Verlagerung neigt, kann manchmal sein Verhalten leichter reflektieren und neues schädliches Verhalten leichter orten.

So aber jetzt hätte ich gerne deine Sicht. Ich liebe die Vielfalt und die Möglichkeit daran zu wachsen.

Lieben Gruss

mickie
 
Hallo Mickie, "... Ich glaube nämlich nicht das es die eine Wahrheit gibt.[...] hihihi, der Satz könnte ja glatt von mir geklaut sein. ;)
Ja jetzt weiß ich was du mit der Suchtverlagerung meinst. Ich denke das was du meinst, hat eher was mit tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen zu tun hat. Exzessive Handlungen sind zumeist Ausdruck ausgeprägter Persönlichkeitsstörungen denn eher als eine Sucht. Eher vergleichbar mit Zwanfgshandlungen. gehen wir einmal von folgender Prämisse aus: Ein Raucher entschließt sich das Rauchen aufzugeben und zwar mit Hilfe des Konsums von Erdnüssen. Immer wenn er das Verlangen hat eine zu rauchen, greift er in die Erdnusstüte und greift sich eine Handvoll und stopft sie sich einzeln in den Mund. Er programiert dadurch das für Ihn in bestimmten Situationen zur Gewonheit gewordene Ritual "Griff zur Zigarette" mit dem Griff in die Nusstüte. Die einzelnen Bewegungsabläufe "Zug an der Zigarette" wird nun durch Bewegungen "Erdnuss zum Mund führen" ersetzt. Diese "Handlungsrituale" dienen dazu die Jahrzehnte lang einstudierten und zur Gewohnheit gewordenen Bewegungsabläufe des Rauchens, die sich in den Basalganglien eingelagert haben, durch andere ungefährliche Handlungen zu ersetzen. Damit lässt sich zwar einigermaßen gut das Rauchritual überbrücken, aber dennoch verspürt der Raucher immer noch den Drang nach dem Nikotinkick und der lässt sich halt nicht so leicht überbrücken, oder unterdrücken. Jetzt hat der Raucher zwar den Automatismus seiner Handlungen in vernünftige Bahnen gelenkt, was aber bleibt ist das Verlangen des Gehirrns nach einer erneuten Dopaminausschüttung. Unser Mann gehört nun zu den wenigen denen es gelingt, ohne weitere Hilfsmittel nun auch diesen Zwang zu widerstehen und ist nach einem Jahr oder so, komplett frei von seiner Zigarettensucht! Jetzt knabbert er aber immernoch an seinen Erdnüssen und kommt damit auch im Alltag gut zurecht. Hat er mal keine Erdnüsse zur Hand, macht ihm das nichts aus und er kann auch Stunden ohne seine Nüssken zurecht kommen. Er hat zwar jetzt seine Zigarettensucht überwunden, aber ist dennoch nicht von einer anderen Handlung oder einem Genuss Abhängig, da dass Ernüsse essen nicht seinen Alltag dermaßen bestimmt, dass er zu kaum noch was fähig ist, sollte er seine Nüsse mal nicht am Mann haben. Er genießt es halt, mehr nicht.
Erst wenn das Nüsse essen Alltagbestimmend wird und er seine Arbeit, seine Sozialkontakte und seine Körperpflege vernachlässigt, nur um den Genuss des Nüsse essen zu befriedigen, dann haben wir es mit einer Suchtverlagerung zu tun, da diese Handlung Alltagsbestimmend für ihn wird und er nach einer gewissen Zeit einen Leidensdruck aufbaut, die ihn und seine Familie stark susetzt. "Internetsucht" ist ein Beispiel dafür. Ich habe mit einer jungen Frau gesprochen, die tatsächlich verwahrlost von Verwanten aus der Wohnung "befreit" werden musste, weil ein bestimmtes Internetspiel für sie Alltagsbestimmend war. Ob es sich aber hier tatsächlich um eine Sucht handelte, oder einfach nur eine Flucht aus der Realität in eine Scheinwelt war, kann abschließend nicht geklärt werden.

Ich hab zur Sucht volgendes geschrieben, hier mal eine kleine Leseprobe, Zitat: "Der Begriff Suchtbefriedigung, bezeichnet im Allgemeinen einem dem Rausch ähnlichen Zustand der Ektase und der Bewusstseinstrübung- oder erweiterung, je nach dem welche psychotrope Substanzen eingenommen werden. Wenn man im herkömmlichen Sinne von Sucht spricht gilt es aber auch zu beachten, dass dies mit dem erlernen von immer wiederkehrenden
Verhaltensmustern einhergeht, sowie auch soziologische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen. Je öfter wir eine bestimmte Handlung vollziehen, um so mehr wird diese Handlung in den Basalganglien (1) des Gehirns implementiert.

Die Basalganglien sind jene Bereiche des Gehirns, die für die Affektiven
Handlungen, also für die willkürliche Handlungsbereitschaft zuständig sind
(Willkürmotorik) und so für einen Automatismus bestimmter
Bewegungsabläufe sorgen. Das steuern eines Fahrzeugs, die tägliche
Arbeitsroutine, oder der Griff nach einer Zigarette, gehen nach einer
gewissen Zeit in diese Willkürmotorik über und somit wird das erlernte
Verhalten „Griff zur Zigarette“, in den automatischen Steuerungsapparat der
Basalganglien übernommen.
Wie wir bereits Wissen, wird bei der Tabakzigarette durch Beimischungen
gewisser Zusatzstoffen, der Hustenreiz in den Bronchien künstlich
unterdrückt. Gleichzeitig aber wird die Dopaminausschüttung durch den
Nikotin-Kick in Gang gesetzt und das „Belohnungszentrum“ im Kortex
dominiert fortan unseren Alltag. In diesem Stadium nimmt der Raucher
zumeist nur noch die positiven Signale die von den Synapsen ausgesendet
werden wahr und somit treten beim Rauchen ausschließlich die positiven
Erfahrungen in den Fordergrund und lagern sich entsprechend in unserem
“Erfahrungsspeicher“ ein.
Unser auf Belohnung angelegtes Gehirn merkt sich dabei sehr schnell wie
und wodurch die „Belohnung“ erzielt worden ist und sucht jetzt nach
Möglichkeiten, diese Handlung zu wiederholen. Somit speichern sich nach
einer gewissen Zeit, diese mit den positiven Erfahrungen einhergehende
Handlung in den Basalganglien ab und werden damit in diese Willkürmotorik
übernommen. Selbst eine längere Phase des Rauchstopps kann diese Muster,
beispielsweise den Griff zur Zigarette, nicht komplett löschen. [...] http://edampferinformationsportalcopd.blog.de/2014/03/23/sucht-nikotin-18034330/

...Weitere Aspekte zur Zigarettensucht

Neuere Studien deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Sucht und Depressionen besteht. Bei einer dieser Studien wurde ein signifikanter Zusammenhang zwischen Suchtstärke und Depressionen festgestellt. Die Langzeitstudie, die an 535 rauchenden Jugendliche im Alter zwischen 13 und 14 Jahren durchgeführt wurde, stellte fest, dass Jugendliche die zu Depressionen neigen, eine deutlich größere Zigarettenabhängigkeit aufwiesen, als ihre nicht Depression gefährdeten Altersgenossen im gleichen Zeitraum. (1) ( Charlotte S. Scherphof et al. 2012).

Einen weiterer Ansatz von mir ist meine Vermutung, dass die Häufigkeit der festgestellten Depressionen ein Nebeneffekt des Rauchens sein könnte, da die Divergenz im körperlichen und mentalem Befinden, von dem positiven Effekt des Nikotins überlagert sein muss und somit eine ständige “Überreizung“ bei der Dopaminausschüttung besteht. Sobald aber diese künstlich herbeigeführte hohe Dopaminflutung im Kortex wieder abflacht, dies als besonders negativ vom Raucher empfunden werden muss und so erst eine depressive Grundstimmung entsteht. Dies würde auch erklären, dass, sobald eine Raucherentwöhnung nach einer gewissen Zeit negativ verläuft und wieder zur Zigarette gegriffen wird, der Zigarettenkonsum sich erhöht. Nach einer gewissen Zeit, bedarf es einer weiteren Steigerung des Zigarettenkonsums, um dann die ungewohnt negativen Gefühle wieder zu überdecken. Dabei ist es auch unbedingt notwendig, das innerhalb kürzester Zeit 6-8 Sek. also, dass Nikotin zusammen mit den MAO-Hämmern über die Alveolen der Lunge, direkt ins Blut übergeht und dort ins Gehirn an den entsprechenden Stellen gelangt. Dies wird unter anderem auch dadurch erreicht, dass der PH Wert des Nikotins in einer Tabakzigarette künstlich basisch gehalten wird, in der Hauptsache durch die Zugabe von Ammoniak, und der Zigarettenrauch den Sauerstoff-Gasaustausch dahingehend beeinflusst, dass eine Azidose (Übersäuerung) eintritt und der Wert unter 7,5 zu sinken droht. Durch dieses Basen-Säure Gefälle wird das Nikotin schneller vom Blut aufgenommen und erreicht so in kürzester Zeit die Nikotin-Rezeptoren im Gehirn, wo der bekannte schnelle Nikotin-Kick eintritt und das Belohnungszentrum quasi per Schub, entsprechende Botenstoffe aussendet und das Dopamin im Belohnungszentrum frei setzt.

Diese Vermutung wird durch die Berner Broschüre[...]"

Das ist in meinem Blog erschienen. http://solwand.blog.de/2014/03/01/copd-erkenntnisse-edampfers-abrechnung-kippe-rauche-gerne-nikotinsucht-17848353/

So, jetzt wisst ihr auch, wer der "Knabberkeks ist.^^
Ihr könnt aber auch die PDF direkt vom Blog runterladen wenn Interesse besteht. Liest sich dann besser.
 
... Ihr könnt aber auch die PDF direkt vom Blog runterladen wenn Interesse besteht. Liest sich dann besser. ...
Hallo Kekskrümel-
überm Lesen Deiner Antwort habe ich genau das gemacht.
Danke dafür, dass Du uns die Texte zur Verfügung stellst!

Liebe Grüße
die Murmel
 
Hallo Kekskrümel,
Bitte entschuldige, dass ich mich in Deinen Dialog zwischen Mickie und Dir einklinke, das Thema interessiert mich aber auch...

Du hast gründlich recherchiert- das war ganz sicher viel Arbeit, diese Fakten zusammen zu tragen.
Die folgenden Anmerkungen entstanden beim Lesen Deines PDF. Absätze, die mir beim Lesen ins Auge sprangen, habe ich gleich mal zitiert.

In der im PDF verlinkten Website "empfehlenswerte elektronische Zigarette" lese ich das Folgende:
...E-Zigarette bei Copd und anderen Atemwegserkrankungen
Für Patienten mit einer Atemwegserkrankung eignet sich die elektronische Zigarette zur schadstoffreduzierten Überbrückung zwischen dem Stadium Raucher und Nichtraucher, sie dient dabei als Hilfsmittel. Auf Dauer sollte bei vorliegen einer Atemwegserkrankung aber auch auf die E-Zigarette verzichtet werden, da hier die Schadstoffbelastung der Atemluft zwar wesentlich geringer aber dennoch nicht komplett frei von Schadstoffen ist. ...
Das heißt: Dampfen wäre hiernach ein weiteres Hilfsmittel auf dem Weg zum endgültigen Stopp dessen, was die COPD vorantreibt- sprich: die Atemwege mehr belastet als nötig. Es ist kein "Persilschein" fürs Dampfen- bitte hierin sorfältig unterscheiden!
Angestrebt ist IMMER der Stopp alles dessen, was die Atemwege belastet, wenn COPD vorliegt! Wie Du hier festgestellt hast, können die Wege dorthin sehr unterschiedlich sein, wobei die E-Zig für mich nur einer von Vielen ist.

... Was ich sagen möchte ist mein Ansatz, dass ich immer mehr das Gefühl hatte, dass es sich bei der Tabakzigarette um ein raffiniert konstruiertes „Psychopharmaka“ handelt, dass beim Konsumenten etwas erweckt, das stärker wirkt, als der zum Überleben notwendige Vermeidungsinstinkt, nämlich eine permanent hohe Dopamin-Dosis, verursacht durch die Kombination Tabakzigarette und Nikotin. ...
Sehe ich auch so. Jedoch: warum befreit man sich nicht gleich von der Abhängigkeit dieser Handlung. Warum wird man nicht auch so schnell wie möglich das "Stützrad" E-Zigarette los? Statt sich dran zu klammern?
... Diese Handlungsmuster werden durch die eZigarette teilweise bedient und um Teil sogar ganz umgepolt, da bestimmte Abläufe die nur beim Rauchen
zutage treten, bei der eZigarette komplett weg fallen und adäquat durch andere handlungen ersetzt werden. Eben durch solche Handlungen, wie sie halt nur bei der eZigarette vorkommen. Aus diesem Grund kommt es bei Vielen zu keinen Entzugserscheinungen, wenn ein Wechsel vom Rauchen zum eDampfen vollzogen wird. Durch den technisch bedingten Kaltentzug von der Tabakzigarette zum Dampfen, tritt nach einer gewissen Zeit der wirkliche Nikotingenuss für den Exraucher und nur eDampfer ein, aber dies mit einer kaum noch vorhandenen Nikotinmenge, da das Nikotin auch dann vom eDampfer als sehr unangenehm und zu scharf empfunden wird. ...
Hier habe ich etwas nicht verstanden:
...Merke:
Es wird lediglich eine gefährliche Handlung (Rauchen), durch eine wesentlich weniger gefährliche bis harmlose Handlung (eDampfen) mit oder auch ohne Nikotin ersetzt und kommt im klassischem Sinne einem Kaltentzug gleich!...
Kaltentzug hat man doch bloß, wenn man 0 % Nikotin-Liquid verwendet?

Mit einer sprachliche Abkehr von Nikotinsucht hin zur reinen Tabaksucht, ist innerhalb der Gesellschaft in absehbarer Zeit nicht mehr zu rechnen. Im Duden Online, findet sich nichts über Tabak- oder Zigarettensucht, dafür aber die Nikotinsucht. Und so wird die Tabaksucht immer mit der falschen Nikotinsucht assoziiert bleiben.

Hallo Kekskrümel- zum Nikotin und seinen Nützlichkeiten habe ich gerade gestern in Geo den folgenden Artikel gelesen.
Und ich wunderte mich sehr. http://www.presseportal.de/pm/7861/2694493/medizin-nikotin-gift-und-gutes
Suchtgefahr bei Nikotinkaugummies besteht nicht?
Ich habe es hier schon anders erlebt...

Fazit:
Vielleicht liest sich meine abschließende Meinung zum durchaus kontroversen Thema für Dich spießig und engstirnig.
Ich bin ebenfalls von COPD betroffen, jedoch nur leichtgradig. Durch Bekannte kann ich aber sehr wohl abschätzen, wohin der Weg führen KANN, wenn der Fortschritt dieser Krankheit durchs Rauchen weiter unterstützt wird.

Wir stimmen also darüber überein, dass spätestens bei diagnostizierter COPD das Rauchen von Zigaretten eingestellt werden sollte.
Das Dampfen von Liquids mit oder ohne Nikotin ist für MICH nur ein Weg, dauerhaft von welcher-Belastung-der-Atemwege-auch-immer wegzukommen.
Da bin ich Purist. Dampfen ist einer der Wege, das Rauchen loszuwerden- es ist hier für mich als Ersatzhandlung zu verstehen.
Erfahrungsgemäß ist diese Ersatzhandlung dem Rauchen von Zigaretten so ähnlich, und durch den von Dir erkannten kalten Enzug so unbefriedigend, dass doch viele im Anschluss wieder zur Zigarette greifen. Das kann doch wohl nicht Sinn der Übung sein?

Ich möchte auch nicht glauben, dass Nikotin beim gesunden Menschen nützlich sein soll.
Wäre er das, würde der Körper etwas Entsprechendes produzieren. Erkenne ich die Gefahr des Sekundenschlafes, muss ich schlafen- sorry, so ist es.

Ich für mein Teil bin wirklich froh, dass ich weder rauchen, noch pflastern, noch kauen, noch dampfen muss.

Liebe Grüße
die Murmel
 
Hallo Krümel,

vieles passt sicher in dem Rein was ich nur laienhaft ausgedrückt habe und liegt ja gar nicht soweit auseinander mit meiner Sicht. Suchtstoff, Verhaltensantraining, Verselbstständigugn...

Aber das kann ich so nicht stehen lassen

Ja jetzt weiß ich was du mit der Suchtverlagerung meinst. Ich denke das was du meinst, hat eher was mit tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen zu tun hat. Exzessive Handlungen sind zumeist Ausdruck ausgeprägter Persönlichkeitsstörungen denn eher als eine Sucht. Eher vergleichbar mit Zwanfgshandlungen.

Ich würde meine These Suchtverlagerung niemals mit einer tiefgreifenen Persönlichkeitstörung vergleichen oder als Zwangshandlung in Form einer psychischen Erkrankung.
Zu einer tiefgreifenen Persönlichkeitsstörung gehört für mich weit mehr als eine exzessive Handlung, welches jetzt aber mit dem Thema Rauchstopp Suchtverlagerung den Rhamen sprengen würde.

Ansonsten empfinde ich dein Artikel verwirrend, ist es Werbung fürs E-Dampfen? Ist eine Verlagerung von Verhalten wie z.B. Erdnussessen erstrebenswert? Was spricht dagegen von einer Suchtverlagerung zu sprechen, wenn man das Rauchen aufgibt und eine neue Handlung dafür einführt?

Der ideale Weg wäre ja doch, wenn Frau oder Mann einfach das Rauchen einstellt und es durch nichts ersetzt. Wäre ja auch beim Alkohol, bei Drogen anderer Art auch toll oder? Die Frage ist, wieviele schaffen es, wieviele rutschen unbewusst doch in eine andere Form der Sucht? Um wieviel wird es leichter wenn ich um Prozesse weiss, die sich im Kopf abspielen können und wenn ich das als Laie verstehe ohne mit Fachbegriffen überrollt zu werden.

Meine Erfahrung ist, wenn jemand weiss das er nach dem Rauchstopp (gilt auch für jede andere Sucht) in die Falle Verlagerung geraten kann auch ganz unbewusst, der wird sein Verhalten schneller mal hinterfragen und damit nicht gleich wieder in eine andere Sucht rutschen.

Letztlich ist es vollkommen egal wie man sich dem Thema Sucht nähert, bei den meisten führt es dazu sich einfach mal intensiv mit sich zu beschäftigen.

Das nämlich depressive Jugendliche eher zum Rauchen tendieren ist wohl logisch oder? Wer glücklich und zufrieden ist, braucht keinen zusätzlichen Kick, höchstens aus Übermut.
Das Rauchen eine Depression auslöst? Hm, wie da der Stand der Wissenschaft ist? Was wohl so ist, wer aufhört Nikotin zu konsumieren, erlebt einen Glücksgefühl anstieg wie man es sonst bei einem Antidepressiva erleben kann. Habe ich aber nicht tief genug damit beschäftigt um genaueres dazu sagen zu können, denn ich finde nach einer Zeit des NMR kommt auch so ein Hochgefühl durch, bis hierhin habe ich es geschafft. Aber das mag ich dann doch alles den Wissenschaftlern zu überlassen.

Lieben Gruß

MIckie
 
Hallo Mickie, um deine erste Fragen direkt zu beantworten, nein ich mache keine Werbung für eZigaretten. Ich Vertreibe sie nicht, noch stelle ich sie her und es ging mir bei diesem Artikel auch weniger um das Dampfen selber, als vielmehr darum aufzuzeigen, was das Rauchen und die Zigarettensucht beim Menschen anrichten kann. Natürlich trete ich in meiner ganzen Person für das freie Dampfen ein. Insofern mache ich Werbung, aber Werbung für eine neu entstandene Kultur und gegen die Tabakzigarette.
Es ging mir auch darum zu zeigen, wie wir alle von gewissen Unteressenverbänden in Bezug auf das Nikotin, medial seit Jahrzehnten hinters Licht geführt werden und das, obwohl es wissenschaftlich längst belegt ist, dass nicht das Nikotin selber, sondern erst die Zigarette die Abhängigkeit erzeugt und sich hierbei die Eigenschaften des Nikotins zunutze macht. Zudem bin ich aufs Äußerste über gewisse Institutionen und Personen bis ins Mark erschüttert. So wie mir ergeht es Tausende anderer Benutzer der eZig., die aus ganz normalen Leuten bestehen. Es haben sich für uns menschliche und gesellschaftliche Abgründe aufgetan, das kannst du mir glauben. Nun, das alles zu erläutern zu versuchen würde ganze Bände füllen und dafür ist dieses Forum hier nicht gedacht. Gut lassen wir das, wenden wir uns wieder deinem Thema zu. ;)

Als erstes habe ich eine Frage an dich, warum möchtest du den armen Kerl der anstelle zu Rauchen nun gerne Erdnüsse ist und es sichtlich auch genießt, davon abbringen dies auch weiterhin zu tun?
Möchtest du, dass sich alle Menschen an vorher von dir bestimmten Norm halten und sich keinerlei entspannender Rituale oder Freuden hingeben dürfen? Warum sollte man nicht Alkohohl in Form von Wein oder Bier, alleine aus dem Wohlbefinden heraus konsumieren dürfen?
Ein oder zwei Gläser Wein zum Abendessen hat etwas mit Genus und Lebensfreude zu tun, auch wenn dies zum Ritual geworden ist, ist es noch lange keine Suchtverlagerung, wenn ich dies anstelle des Rauchens nach dem Essen zelebriere. Und wenn der Ex Raucher sich nach dem Essen ne "Schippe" Erdnüsse in den Hals schiebt, weil dies für ihn einen Genuss darstellt und sein Lebensgefühl auf angenehme Weise befriedigt, warum verurteilst du das, wenn es ihn nicht schädigt?
Also stelle ich hier die ganz banale Frage, warum sollen deiner Meinung nach, die Menschen sich aller Genüsse entziehen? Denn eines steht nun einmal fest, solange ein Mensch aus einer Handlung oder einem Produkt Genuss zieht, wird er diesen Genuss für sich ständig widerhohlen wollen.
Und ich bin der Meinung, solange er sich und vor allem anderen dadurch keinen Schaden zu fügt, ist da auch nichts gegen einzuwenden.

Nun dein Hochgefühl rührt in der Tat daher, dass du mit dem Rauchen gebrochen hast, das du es geschafft hast deine Sucht zu überwinden. Das habe ich nämlich auch dieses Hochgefühl nicht mehr abhängig zu sein. Und das ist auch gut so, wie ich finde. Das sollte man genau so seiner Umgebung mitteilen, aber ohne den warnenden Zeigefinger zu erheben und nun anderen Leuten vorzuschreiben, was sie tun und lassen sollten. Verhaltensänderungen erzielt man am ehesten durch das eigene Vorbild und Informationen, denn nur, wer wirklich informiert ist, der ist auch in der Lage sein eigenes Handeln zu reflektieren und zu überdenken.
Und wenn jemand seine Hand ausstreckt, um Hilfe zu erfahren, dann kann man diese ergreifen und denjenigen aus dem Sumpf der Sucht heraushelfen.Wie und womit dies letztendlch bewerkstelligt wird, ist, solange nicht schädlich, auch völlig egal, Hauptsache es hilft. ;)

LG
Daniel
 
Hallo Kekskruemel,

nachdem ich den Eindruck gewonnen habe, das wir aneinander vorbei reden, werde ich mit diesem Beitrag hier abschliessen.

In diesem Bereich des Forums befinden wir uns beim: Rauchstopp und die Gefahren der Suchtverlagerung (Erfahrungsberichte, Info´s und nützliche Tipps)

Meine Ausführungen zum Thema Suchtverlagerung entstammen aus angeeigneten Infos, erlebten Erfahrungen und eigenen Gedanken und habe ich hier geteilt, damit jeder sich selber ein Bild dazu machen kann und für sich selber entscheiden kann ob er Betroffen ist.

Um so mehr bin ich verwundert, wenn mir gesagt wird, ich würde den erhobenen Zeigefinger durch die Gegend gehe, anderen vorschreibe was sie tun und lassen sollen oder gar deinem Erdnussmenschen die Nuss verbieten zu wolllen. Ganz ehrlich wenn dein Erdnussmensch mit der Nuss zufrieden ist, ist doch alles gut, warum sollte ich ihm diese verwehren. Ist doch genauso mit dem Raucher, wenn der mit dem Rauchen glücklich ist bitte. Wer allerdings hier im Forum ist, möchte ja in der Regel ein Nichtmehrraucher werden und sucht Unterstützung, Infos, Hilfestellungen und da passt zumindest auch das Thema Suchtverlagerung in der Allgemeinheit rein.

Erstaunlich finde ich, das in meinen Text eine Regel, eine bestimmte Norm abgeleitet wird und ich niemanden entspannende Rituale und Freude gönnen würde, ich wüsste nicht wem ich hier gesagt habe mach das nicht, lass das. Bei mir persönlich kommt der Eindruck an, das mein Artikel dazu herhalten sollte, seinen Frust abzulassen und sämtliche Themen zu vermischen, wie Verhaltensänderung, Genussvolles Leben, Sucht, Suchtverlagerung, Lobbisten, Interessenverbände, Mediale Präsenz, gesellschaftliche Abgründe usw. Darüber hinaus scheine ich für dich auch noch jemand zu sein, wo du interpretieren kannst woher mein Hochgefühl kommt Hochachtung. Ich würde meine Hochstimmung nicht einzig und allein auf den gelungenen Rauchstopp schieben, aber das weisst bestimmt oder?

Ich danke dir für deine Sicht, wünsche dir auf deinem Weg alles gute.

Lieben Gruss

Mickie
 
Sehr schön in gewohnter Micweise geschrieben!
Ich dachte gestern auch beim Lesen einiger Passagen von Kekeskrümel, wen meint er?? Wenn er schreibt verbieten, nicht gönnen, vorschreiben???
Alles was du zu dem Thema geschieben hast kann ich gut nachvollziehen, ist respektvoll und einfühlsam Augen öffnent, Mic.
Kekskrümels Thesen habe ich nicht alle gelesen, da es mir zu wirr und aneineindergereiht war, mir fehlte das "Herz" für die selbst gewonnennen Überzeugungen..
Ich bin sehr froh, mic, das du das gerade gerückt hast.
fini, frönt ihrer neuesten Leidenschaft( Sojamilchschaum an Kaffee)
 
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