Eine Zigarette sie zu knechten,...und ewig zu binden

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Tag 32

Wir haben uns heute zum spielen getroffen, ich war diesmal das erste mal nach der Schließung wieder dort, so ne Art Selbsthilfe für depressiv erkrankte Menschen. Pünktlich nach einer Stunde kam Rauchverlangen, so wie zuvor dort auch, als ich so ca. 10 min vor der Pause angefangen hatte auf die Uhr zu schauen, dass ich endlich eine rauchen kann. Heute wars exakt genauso, selbst dieses Unruhegefühl kam auf, nur mit dem Unterschied natürlich dass ich die Pause nicht gemacht habe, weil ich sowieso meist der einzige Raucher war. Da wurde mir wieder der Lernprozess und die unbewusste Erinnerung klar, ich muss lernen dass die Zigarette dort nach einer Stunde einfach nicht nötig ist.

Natürlich muss ich hervorheben dass ansonsten heute alles glatt lief und das die einzige komische Situation war, weil ich gar nicht damit gerechnet hatte.
 
Hallo Chrischi,

ich finde du machst das wirklich klasse.
Du weißt wie du mit den "alten Gewohnheiten" umzugehen hast.
Das ist schon eine ganze Menge wert.

Das war am Anfang meines Rauchstopps eine meiner größten Ängste.

Das die Hände einfach ihrer "Routiene " nachgehen und ehe ich mich versehe , eine Ziggi im Mund hab.

Du gehst mit diesen Situationen echt toll um. Klasse
 
Tag 36 ( 5 Wochen )

Heut habe ich mal meine Waage bemüht und war doch sehr erfreut. Habe insgesamt fast 10 Kilo zugenommen. Wer das als Neuling liest, bitte nicht erschrecken, dass ist durchaus so gewollt.

Vor dem Rauchstopp hatte ich all die Jahrzehnte keinen richtigen Appetit und habe somit wenig und ungesund gegessen. In der Phase der Alkoholabhängigkeit ( ca 10 Jahre ) hatte ich etwas zugenommen, aber ungesund, kam ja nur durch Bier, Wein und andere nützliche Getränke, gegessen hatte ich da auch nicht besser. Nach dem Alkoholentzug, hatte ich wieder stark abgenommen, weil alte Verhältnisse nicht mehr durch die Trinkerei "aufgehübscht" werden konnten.
Mit dem Rauchstopp ist es etwas anders, der Appetit ist zurückgekehrt und bis auf ein paar süße Sünden, verzichte ich gänzlich auf Fertig - und Fastfood Gelumpe und koche selbst und auch Rind - und Schweinefleisch gibt es nicht mehr.
Zudem fällt auch dass Toast weg und wird durch Vollkornbrot ersetzt. Es gibt viel Gemüse und dazu etwas Fisch oder Geflügelfleisch und morgens Obst und Haferflocken (mein Frühstück bestand zuvor aus einer Kippe und Kaffee und danach einer Kippe) .

Ich bewege mich aber viel. Meine Kraftfeder Hantel benutze ich zu Hause zum Stressabbau anstatt der Kippe. Einige Straßenbahnhaltestellen werden täglich ausgelassen und gelaufen wobei ich durchschnittlich zumindest auf 7000 Schritte komme und der Fahrstuhl bleibt unten. Dazu kommen Fahrradtouren und Terminwege erledige ich auch mit dem Rad. Ab und zu Schwimmen gibt's auch. Das alles mach ich nicht gezwungener Maßen, sondern es hilft einfach beim Aufhören und ich denke bei diesen Tätigkeiten nicht ans rauchen, weils gar nicht dazu passt. Und man hat mehr Lust, wenn die Luft für mehr als 1 Kilometer Radfahren ausreicht.

Zusammengefasst wog ich durchschnittlich 62 Kilo bei 1,80m Größe. Heut sind es 72 Kilo, es ist wenig Fett dazugekommen und ich glaube das Gewicht ist für meine Größe angemessen . Ich seh voller und gesünder aus und habe nicht mehr so dürre Arme und Beine. Seit ein paar Tagen stagniert das Gewicht und ich denke so kann ichs lassen und bin zufrieden.
 
Tag 40

Die Leistenbruch OP steht an am 17.8. sind n Haufen Arzttermine und Rennerei bis dahin und auch wenn das nu nix besonderes ist, so freu ich mich trotzdem nicht darauf, aber wessen Hobby ist es schon operiert zu werden, wenn man nicht
gerade Brigitte Nielsen oder Mickey Rourke heißt. Aber ich komme momentan ganz gut ohne Kippen durch den Stress, vor allem sind die Termine auch schneller erledigt, weil ich nicht vorher noch stopfen muss und vor und nach dem Termin eine rauchen muss, verbraucht ja alles Zeit. Interessant wird's am 17. wie das mit dem Rauchdruck ist vor einer OP.
 
Chrischi meinte:
Die Leistenbruch OP steht an am 17.8. sind n Haufen Arzttermine und Rennerei bis dahin und auch wenn das nu nix besonderes ist, so freu ich mich trotzdem nicht darauf, aber wessen Hobby ist es schon operiert zu werden, wenn man nicht gerade Brigitte Nielsen oder Mickey Rourke heißt. Aber ich komme momentan ganz gut ohne Kippen durch den Stress, vor allem sind die Termine auch schneller erledigt, weil ich nicht vorher noch stopfen muss und vor und nach dem Termin eine rauchen muss, verbraucht ja alles Zeit. Interessant wird's am 17. wie das mit dem Rauchdruck ist vor einer OP.
Ich hatte letztes Jahr nach der Diagnose Rauchdruck, dieses Jahr vor der OP aber nicht. Daumen sind gedrückt.
Weißt, als ich aus der Narkose aufwachte, waren beide Beine in Schienen, Katheder drin und ich durfte nicht aufstehen, nicht mal aufs Klo.
Das sind Situationen, die ein Raucher tunlichst meidet und haßt wie die Pest, weil, was machste dann?
Zum Rauchen hätte ich nicht nur das Bett, sondern gleich das ganze Krankenhaus verlassen müssen, völlig unmöglich nach meiner OP.
Glaub mir, da war ich wirklich froh, daß ich mich nicht auch noch mit Entzugserscheinungen rumplagen mußte.

Lieben Gruß.
 
Lametta meinte:
Das sind Situationen, die ein Raucher tunlichst meidet und haßt wie die Pest, weil, was machste dann?
Zum Rauchen hätte ich nicht nur das Bett, sondern gleich das ganze Krankenhaus verlassen müssen, völlig unmöglich nach meiner OP.

Das ist genau das Ding warum ich weitaus weniger Angst vor der OP habe. Ich muss unter nichts leiden, außer dem was die OP verursacht, eben ein bissl. Schmerzen.
Ich brauch mir keinen sinnlosen Kopf darüber machen, wie ich raus komme oder gar überlege auf der Toilette zu rauchen ( wie peinlich wenn das jemand mitbekommt ).
Ich habe nach der OP keinen Stress, keinen Entzug und besser noch ich brauch mir keine Sorgen darüber machen dass der Heilungsprozess gestört wird, das erste Mal in meinem Leben.
 
Hallo,

eine OP ist nie schön, gewollt oder wünschenswert , manchmal aber nötig.

Aber auch hier kannst du recht entspannt an die OP gehen.

Drück dir die Daumen.

Und der Heilungsprozess wird viel kürzer sein, ohne das Rauchkraut.
 
Tag 43 ( 6 Wochen )

Im Moment läufts mit der Nichtraucherei ganz gut. Ich merke wie es auch in dieser kurzen Zeit schon möglich ist, manche alltäglichen Dinge in Angriff zu nehmen, auch welche die belasten ohne zuvor -, während dessen -
und danach Kette zu rauchen. Beim täglichen fertig machen zum rausgehen, wenn ich nicht in den Spiegel schauen mag hält ne Tasse Kaffee her. Wenns mir zu viel wird gehe ich kurz aus der Situation, setz mich kurz hin trink
zwei Schlucke und gut ists. Gut ist momentan, dass nichts unerwartetes dazwischen kommt und ich mich in Ruhe um das Bewältigen des Alltags ohne rauchen kümmern kann.
 
Nun hier nochmal, weil es komischer Weise immer wieder Missverständnisse gibt, :roll
Hab mal das Foto geändert und ich hoffe mal jetze ists offensichtlich. Mich hat sonst noch nie jemand für ne Frau gehalten, is mal was Neues.

Ich bin Christian, jeder sagt zu mir Chrischi, ein 46 jähriger Mann aus Sachsen. Ich war immer männlich und werde es wohl auch bleiben, wenn die bei der Leistenbruch OP am 17. nich irgendwelche Fehler machen,
… schnipp schnapp :lach2

Mit 15 Jahren hab ich angefangen zu rauchen, mit 46 habe ich aufgehört, hab also ca. 31 Jahre lang geraucht. Seit 2017 bin ich trockener Alkoholiker.
 
Hallo Chrischi,
jep, viel besser das Foto! ich war ja wohl auch einer derjenigen :sorry2
Ohhh ja, Leistenbruch-OP hatte ich auch schon,damals noch Raucher....
Um sieben sollte ich da sein und sollte mich gleich ins Bettchen legen, ...dachte mir aber , da ist bestimmt noch Zeit eine zu rauchen....
Hätte dadurch fast meine OP verpasst, weil jemand nicht gekommen ist und ich dann doch sofort als erster dran kommen sollte.
Auf die Narkose bin ich voll abgefahren muss ich sagen...damals war ich ja schon weg vom Alk , aber so ein alter Suchtbolzen fokussiert sich eben schnell auf neue Stoffe oder auch Tätigkeiten....
Aber das Zeug ist ja zum Glück nicht frei verkäuflich . Ich war jedenfalls weg und bin nach 3 Stunden aufgewacht als ob ich 8 Stunden so gut wie nie zuvor geschlafen hätte.
Um 11 war ich dann wiederauf der Station und freute mich aufs Mittagessen. Und dann der Schock: mir wurde verkündet, dass ich nichts bekomme, und das nachdem ich brav seit dem Vorabend um 18.00 nichts mehr gegessen habe...
War aber nicht ganz so dramatisch, um 12 bekam ich dann Besuch und wurde mit ner Pizza versorgt....
Nachmittags musste ich dann aufs Klo und weil ich mich so gut fühlte bin ich dann entgegen der Anweisungen alleine gegangen.
Wieder zurück im Bett kam dann auch gleich der Gedanke an eine Zigarette,weil das ja mit dem Klo so gut geklappt hat. Ich ließ dann noch ein paar Stunden verstreichen, aber nachdem das Abendessen dann abgeräumt war, machte ich mich dann auf den Weg, ...OK.das waren dann doch ein paar Meter mehr als nur die fünf Schritte bis zu Klo,habe ich aber noch recht gut bewältigt, aber dann vor dem Haupteingang , der erste Zug,zudem noch nach 12 Stündiger Abstinenz hat mir fast den Rest gegeben.Die hätten mich da fast aufsammeln können. Das wäre ganz schön peinlich gewesen...
Aber anstatt dass mir dieser erste Zug eine Lehre wäre,habe ich nach kurzer Pause die Zigarette zu Ende geraucht. Und dann nach kurzer Pause noch eine,...wer weiß wann ich wieder eine kriege,so war ich drauf...
Naja am nächsten Morgen wurde ich dann entlassen.
Wünsche dir jedenfalls alles gute für deine OP,aber Leistenbruch ist ja normalerweise völlig unproblematisch. Jetzt wo der Stress mut dem "wo und wann kann ich die nächste rauchen " weg ist kannst du die Sache völlig entspannt angehen und die ein oder 2 Tage im Krankenhaus einfach als eine kleine Auszeit mit viel Zeit zum schlafen, faulenzen Fernsehen,lesen , Internet surfen u.s.w. ansehen.
Toll übrigens wie du deinen Rauchstopp angegangen bist und wie du die Sache durchziehst!
Gruß
Frank
 
Vielen Dank Frank.
Frank das kenne ich nur zu gut, hatte haargenau dasselbe nach meiner Hand OP. Kaum aufgewacht, hab ich mir n Bademantel geschnappt, der ganze Arm war taub und hing an mir
wie ein Fremdkörper, bin rausgetorkelt und der erste Zug hat mich sofort gekillt :-D , aber egal hab mich am Geländer festgehalten und nach ner Minute weiter geraucht.
Wenn ich ein braver Junge bin, wird's diesmal anders sein.
S is keine große Sache die OP und ich kann dann hoffentlich bald wieder Sport machen, dass is das was mich n bissl nervt, dass ich erst mal zurücktreten muss, bin grad so mittendrin.
 
Tag 44

Heut ists wirklich anstrengend, … ich bin anstrengend. War heute schon mit dem falschen Fuß aufgestanden. Bin aufgewacht war niedergeschlagen und fies deprimiert leider kann ich das nicht bewusst steuern, es ist
dann einfach so, ohne ersichtlichen Grund.
Die Stimmung bleibt dann den ganzen Tag und ich kann machen was ich will, es hilft einfach nichts. Schlimm ist, dass ich dann ne richtige "Scheiß egal" Stimmung an den
Tag lege und dann auch sage, was solls, kauf Kippen und rauch dich kaputt. Ich kann das Gefühl gar nicht verständlich beschreiben, es ist wie ne Mischung aus Angst, tiefer Trauer und absolute Unlust aber Bock auf
selbstzerstörerisches Verhalten.
Es ist eine große Leere im Oberbauch, genau wie bei einem fiesen Schmachter, es ist aber keiner. Im Prinzip ist dieses Wissen mein Vorteil, denn ich weiß dass Zigaretten dieses Gefühl nicht
verschwinden lassen, es liegt ja nicht daran.
Ich denke es sind so Tage für mich, die muss ich einfach durchstehen, da kann ich auch nicht viel machen, denn ob ich mich ablenke oder nicht, dieses erdrückende Gefühl bleibt einfach.
Dennoch …… nun bin ich erstmal daheim und in Sicherheit vor Zigaretten, ich war zuvor zwar noch was einkaufen bin aber vernünftig geblieben.
Morgen würde ich mich sonst zu Tode ärgern und es alles noch schlimmer machen. Also cool bleiben, so ein Tag geht sicher vorbei!
 
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